Soziale und ökologische Probleme

© Kim Naylor
Weltweit lebt ein Grossteil der Kakaobäuerinnen und -bauern in grosser Armut. Ausbeutung, Kinderarbeit und Abholzung sind weitverbreitete Probleme im globalen Kakaosektor. In der Pflicht stehen vor allem die Firmen sowie die Produktions- und Konsumländer von Kakao, welche ihre Verantwortung zur Einhaltung der Menschenrechte nur ungenügend wahrnehmen.

Kein existenzsicherndes Einkommen

Die meisten Kakaobäuerinnen und -bauern haben einen so geringen Anteil am Gewinn der Schokoladeproduktion, dass sie in absoluter Armut leben – das heisst, dass sie pro Person weniger als zwei Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Ihr Einkommen ist nicht nur viel zu gering, sondern infolge von Preisschwankungen auch unsicher. So können sie weder ihre Grundbedürfnisse decken, noch sich Erntehilfen leisten, weshalb oft Kinder für die Arbeit eingesetzt werden.

Der Preiszerfall von Kakao, steigende Lebenserhaltungskosten und fehlende Investitionen in die Plantagen führen zu einer konstanten Verschlechterung der Situation der Bauernfamilien. In der Elfenbeinküste, dem weltweit bedeutendsten Kakao produzierenden Land, müsste eine vom Kakaoanbau lebende Familie durchschnittlich vier Mal so viel verdienen, um auf die Armutsgrenze von zwei Dollar pro Person und Tag zu kommen. In Ghana wären es 2.5 mal soviel. Die Preise, die Bäuerinnen und Bauern für ihre Kakaobohnen bekommen, sind zentral im Hinblick auf die Sicherung ihrer Existenzgrundlage. Ein Kakaopreis, der den Familien ein existenzsicherndes Einkommen garantiert, ist für die meisten noch in weiter Ferne.

© Public Eye
Graphik aus dem Flyer: "Die dunkle Seite der Schokolade", Public Eye (2017)