Dear Mr. President, yes we can – regulate corporations!

Zürich/Davos, 29.01.2009 - Greenpeace und die Erklärung von Bern (EvB) fordern stärkere internati-onale Kontrolle von Konzernen und dabei eine Führungsrolle der USA.

Einen Tag nach der Verleihung der Public Eye Awards demonstrieren die Erklärung von Bern und Greenpeace seit heute morgen auf der das Prättigau überspannenden Sunnibergbrücke für rigide internationale Regulierungen von Unternehmen. AktivistInnen haben an diesem Wahrzeichen der Region Davos/Klosters ein 8 x 8 m grosses Banner mit der Forderung „Mr. Obama: Regulate Corporations Now!“ aufgespannt. Adressat ist der neue US-Präsident, weil alle bisherigen Bemühungen für rechtlich bindende Richtlinien für Konzerne – z.B. der 1985 von Reagan blockierte UNO-Verhaltenscodex für internationale Unternehmen – immer am Widerstand der Vereinigten Staaten gescheitert sind.

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat das Thema „Regulierung transnationaler Konzernaktivitäten“ zurück auf die politische Agenda gebracht. Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung gehören immer noch viel zu häufig zu den geplanten oder in Kauf genommenen Folgen von gewissenslosen Geschäftspraktiken. Das World Economic Forum (WEF) liefert dafür keine Lösungen, sondern ist als Mutter aller Wirtschaftslobbyisten vielmehr Teil des Problems.

Umso wichtiger ist es, die WEF-Teilnehmer aufzufordern, die angelaufene Regulierungsdebatte nicht zu sabotieren und sie an ihre soziale und ökologische Verantwortung zu erinnern. Dazu haben Greenpeace und EvB an der gestrigen Jubiläumsausgabe der Public Eye Awards wieder Schmähpreise an die skrupellosesten Unternehmen vergeben. Mit der heutigen Aktion nehmen die beiden Organisationen auch die Politik in die Pflicht. Konkret fordern Sie in einem offenen Brief Barack Obama unter anderem, dass Konzerne künftig die Rechte der von Grossprojekten betroffenen regionalen Gemeinschaften respektieren, bei Menschenrechtsverletzungen und Umweltsünden nicht straflos bleiben und Steueroasen meiden.