Dicke Post für Modefirmen: EvB ruft zur Revolution in der Kleiderbranche auf

Zürich, 23.04.2008 - Transparenz und Gerechtigkeit sind keine Frage des Preises: Das beweist das von Switcher in Indien exklusiv für die Erklärung von Bern (EvB) gefertigte Kampagnen-T-Shirt „Sasi“. Mit diesem in „Che“-Ästhetik gehaltenen Trendartikel und einer Online-Petition für faire Mode erhöht die EvB den Druck auf Modefirmen. Damit „Ethical Fashion“ keine Modeerscheinung bleibt.

Auch zwanzig Jahre nach Start der Clean Clothes Campaign (CCC) wird die Ausbeutung in Kleiderfabriken erst von einzelnen Unternehmen systematisch und wirksam bekämpft. Und noch weniger können dies belegen. Eines davon ist Switcher. Deshalb durfte sie das T-Shirt zur Kampagne „Revolution in der Modebranche“ produzieren – in Indien und unter den Argusaugen der EvB. Ziel des vorbildlichen T-Shirts und der parallel lancierten Petition für faire Mode ist es, dass (nach Switcher) viele weitere Textilfirmen Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF) werden und sich damit umfassend und überprüfbar für gerechte Arbeitsbedingungen einsetzen.

Sasi Rekha ist Näherin im südindischen Tirupur und eine von über 100 Personen, die Hand angelegt haben am revolutionären EvB-T-Shirt mit Sasis symbolischem Konterfei. Sie alle haben Glück, denn sie arbeiten bei der dortigen Prem Group, einer langjährigen Switcher-Partnerin, und profitieren von guten Arbeitskonditionen gemäss Fair-Wear-Vorgaben. In den umliegenden Kleiderfabriken jedoch sind soziale und ökologische Verantwortungslosigkeit bis hin zur Kinderarbeit weiterhin an der Tagesordnung. Der Ursprung dieser Probleme in Indien liegt im Preisdumping und der rücksichtslosen Einkaufspolitik westlicher Konzerne.

Dass öffentlicher Druck nötig ist, zeigt der Firmenvergleich der EvB. In diesem Überblick zum sozialen Engagement im Schweizer Modemarkt sind in der Kategorie „Ignoranten“ sowohl jugendliche Trendlabel wie Tally Weijl, Chicorée und Yendi als auch alteingesessene Modehäuser wie Beldona, Grieder oder Schild zu finden. Selbst im breiten Mittelfeld, wo erste Massnahmen ergriffen wurden, müssen die Firmen ihren Ansatz überdenken. Denn mit der FWF liegt ein neues, taugliches Instrument vor, um Arbeitsbedingungen effektiv und systematisch zu verbessern.

Immer mehr Konsumierende finden trendige Klamotten nur dann anziehend, wenn sie auch fair produziert wurden. Damit ihre Stimme endlich gehört wird, lanciert die EvB die Petition für faire Mode. Darin werden alle Akteure – die Firmen, der Staat und die Konsumierenden – in die Pflicht genommen. Wenn alle ihren Teil an Verantwortung tragen, bedeutet dies für 30 Millionen TextilarbeiterInnen weltweit eine neue Perspektive und endlich ein Leben in Würde.