Publikation zur Liberalisierungspolitik der WTO im Tourismussektor

Zürich, 10.11.2004 - Die Schweiz fordert die Entwicklungsländer in den laufenden WTO-Ver­handlun­gen auf, ihre Tourismusmärkte noch weiter zu öffnen und als «Han­delsschran­ken» defi­nierte Regulierungen abzuschaffen.

Die Erklärung von Bern und der Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung zeigen in ih­rer neuesten Publikation «Das WTO-Dienstleistungsabkommen GATS und die För­de­rung eines nachhaltigen Tourismus in Entwicklungsländern - ein Wider­spruch?» auf, welche Auswirkungen ungezügelte Liberalisie­rungen und Deregulie­rungen auf den komplexen Tourismusbereich und insbe­sondere auf nachhaltige Tourismusinitiativen weltweit haben können.

Tourismus wird von internationalen Organisationen wie dem IWF, der Weltbank und der Welttourismusorganisation als Mittel gepriesen, um die Armut zu verrin­gern. Die­ses Ziel kann jedoch nur erreicht werden, wenn Tourismus explizit der armen Bevöl­kerung in Ent­wicklungsländern zugute kommt. Dies ist mit den strikten WTO-Prinzi­pien nicht möglich.

Die Schweiz hat sich zu den Millenniumszielen bekannt, die eine Halbierung der Ar­mut bis zum Jahr 2015 anstreben. Die Erklärung von Bern und der Arbeitskreis Tou­rismus & Ent­wicklung fordern die Schweizer Regierung auf, Kohärenz zwischen den Liberalisierungs­for­derungen an die Entwicklungsländer und der Schweizer Entwick­lungspolitik her­zustel­len.