Rechenschaftspflicht und verbindliche Regeln für Konzerne

New York, 31.01.2002 - Geschäftsführer von Grossunternehmen und Regierungsvertreter, die beim Jahrestreffen des World Economic Forums in New York versammelt sind, sollen endlich öffentliche Rechenschaft über die Tätigkeiten ihrer Konzerne abgeben und sich zu verbindlichen Regeln verpflichten.

Dies fordert die internationale Koalition von Umweltschutz- und Entwicklungspolitischen Organisationen „Public Eye on Davos“, darunter die Erklärung von Bern und Friends of the Earth. Anlässlich der heutigen Eröffnung der alternativen Konferenz zum WEF richtete auch Bundespräsident Kaspar Villiger eine Grussbotschaft an die Teilnehmenden. Sprecher der Erklärung von Bern, Friends of the Earth und Amnesty International fordern weltweite Regeln zum Schutz von Bürgern und Gemeinden. Verhandlungen über eine entsprechende Konvention sollen im September dieses Jahres am Erdgipfel in Johannesburg aufgenommen werden.

Matthias Herfeldt, Koordinator der Public Eye on Davos Kampagne sagte: „Die Public Eye on Davos Konferenz zeigt die schädlichen Auswirkungen der Tätigkeiten Transnationaler Konzerne auf und bietet Alternativen für eine gerechte wirtschaftliche Entwicklung.“

Brent Blackwelder, Präsident von Friends of the Earth sagte: „Konzerne üben zunehmend Einfluss auf Handelsabkommen und rechtliche Fragen aus, die zu ihren Gunsten entschieden werden. Sie setzen sich unbestraft über einheimische Umweltabkommen hinweg. Es ist höchste Zeit, dass global agierende Unternehmen zur Verantwortung gezogen werden.“

Craig Bennett, Friends of the Earth, Wales und Nordirland sagte: „Weltweit fordern betroffene Menschen Rechenschaftspflicht der Grosskonzerne. Die WEF Mitglieder proklamieren die Welt zu verbessern. Doch wenn sie sich gleichzeitig weigern, Umwelt-und Sozialstandards anzuerkennen, fragen wir: – was haben sie zu verdecken?“