Welternährungstag 2002 – Für eine Landwirtschaft ohne Gift

Zürich, 14.10.2002 - Bio Suisse und die Erklärung von Bern stellen den Welternährungstag am 16. Oktober 2002 unter das Motto „Für eine Landwirtschaft ohne Gift“. Weltweit sterben jährlich 20'000 bis 40'000 Bauern und Landarbeiterinnen an den Folgen des Pestizideinsatzes. Zwei bis fünf Millionen Personen haben mit negativen Gesundheitsfolgen des Pestizideinsatzes zu kämpfen. Besonders hart betroffen sind Bäuerinnen und Bauern aus dem Süden, welche nur in den wenigsten Fällen über die Mittel verfügen, um sich vor den gefährlichen Substanzen zu schützen. Ein äusserst problematisches Produkt ist Paraquat des Basler Konzerns Syngenta. Doch die Alternativen existieren. Der Biolandbau kann mit der nachhaltigen Bewirtschaftung zu einer längerfristigen Ernährungssicherheit im Süden beitragen. Eine neue Broschüre der Erklärung von Bern und Bio Suisse schildert die negativen Auswirkungen des Pestizideinsatzes und zeigt die möglichen Alternativen auf.

Eines der umsatzstärksten Produkte des Basler Agro-Konzerns Syngenta ist das Unkrautvertilgungsmittel Paraquat, welches unter dem Markennamen Gramoxone in über hundert Ländern verkauft wird. Paraquat wird wegen seiner gesundheitsschädigenden Wirkung auf die Anwender seit den 60er Jahren stark kritisiert. Routinemässige Anwender von Paraquat, in erster Linie Sprayerinnen auf Plantagen, leiden an Sehschwächen, Atemnot, Hautverletzungen, Durchfall oder den Ausfall von Finger- und Zehennägel. Unzählige Todesfälle durch Paraquat sind dokumentiert. Sieben europäische Staaten und fünf Entwicklungsländer haben inzwischen Paraquat verboten oder dessen Anwendung stark eingeschränkt. In der Schweiz ist das Produkt nicht zugelassen. NGOs aus der ganzen Welt, darunter auch die Erklärung von Bern und Bio Suisse, haben deshalb eine Kampagne gestartet, welche von Syngenta den Produktionsstopp des Produktes fordert. Auf dieser homepage kann ein Protestmail an Heinz Imhof, den Verwaltungsratspräsidenten der Syngenta AG, verschickt werden.

Bio Suisse will den nationalen und internationalen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, den Handelsunternehmen und den KonsumentInnen bewusst machen, dass nur zusammen mit der Natur die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt und die Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit nachhaltig verbessert werden kann. Dafür steht der Biolandbau weltweit.

Anlässlich des Welternährungstages 2002 ruft Bio Suisse auf, Projekte von BioVision zu unterstützen, damit die Forschung und Anwendung von ökolgischem Landbau gefördert und von den Bäuerinnen und Bauern praktiziert werden kann.