Bericht zum Abschluss der 8. Arbeitsgruppe zu Access and Benefit-Sharing

Vom 9. zum 15. November 2009 führten die Mitgliedsstaaten der Biodiversitätskonvention in Montreal die Arbeit für ein Protokoll gegen die Biopiraterie weiter. Das Ergebnis ist grundsätzlich positiv.

Die wichtigsten Ergebnisse der Verhandlungswoche waren:

  • Zu den beiden Bereichen traditionelles Wissen und Capacity Building wurde ein operativer Text erarbeitet. Auch wenn bei einzelnen Textstellen kein Konsens besteht, bilden der Text insgesammt dennoch ein gutes Gerüst, um die Verhandlungen weiterzuführen.
  • Die drei Kapitel «Access», «Benefit-Sharing» und «Compliance» wurden neue ergänzt. Über diese neuen Texte herrschte jedoch kein Konsens.
  • Es wurde ein klares Vorgehen für die Arbeiten bis zur nächsten (und letzten) Arbeitsgruppe skizziert. Bei kleineren Treffen sollen die grössten Konfliktpunkte im informellen Rahmen diskutiert werden.
  • Erfreulich war, dass sich nun fast alle Parteien einig sind, dass das Resultat der Verhandlungen ein rechtlich verbindliches Protokoll unter der Biodiversitätskonvention sein soll. Einzig Kanada scheint noch grössere Vorbehalte zu haben.

Obwohl in Montreal die Arbeit wieder nur langsam vorwärts kam, ist das Resultat grundsätzlich positiv zu werten. Der Konsens für ein rechtlich-verbindliches Protokoll scheint greifbar, und der ehrgeizige Arbeitsplan für die nächsten Monate lässt immer noch auf eine Verabschiedung des Biopiraterie-Protokolls im Oktober 2010 hoffen. Damit das Abkommen jedoch verabschiedet werden kann, müssen die Industriestaaten endlich ihre Vorbehalte gegen griffige Biopiraterie-Massnahmen aufgeben.

ECO (die Zeitschrift der Zivilgesellschaft bei den CBD-Verhandlungen) berichtet über die 8. ABS-Arbeitsgruppe (englisch)

Square Brackets (Newsletter des CBD-Sekretariates für die Zivilgesellschaft) – mit einem Beitrag von François Meienberg (englisch)