Drei Jahre nach Tazreen – erhalten die Opfer des Fabrikfeuers endlich eine Entschädigung?

Am 24. November 2012 brach in der Tazreen-Fabrik im bangladeschischen Dhaka ein Feuer aus und forderte 112 Todesopfer sowie zahlreiche Verletzte. Drei Jahre später rückt mit der Schaffung eines Kompensationsfonds die Entschädigung der Betroffenen endlich in greifbare Nähe.

Eine Rahmenvereinbarung zur Entschädigung der Betroffenen konnte 2014 kurz vor dem zweiten Jahrestag des Unglücks ausgehandelt werden. Basierend auf diesem Abkommen wurde nun ein Entschädigungsfonds geschaffen, der «Tazreen Claims Administration Trust», welcher die Ansprüche der Betroffenen prüfen soll, das Sammeln der benötigten Entschädigungssumme  vorantreiben und die Auszahlung der Gelder koordinieren will.  

Während C&A und weitere Firmen, die in Tazreen produzieren liessen, ihre Bereitschaft zu einem finanziellen Beitrag zugesichert haben, weigern sich andere weiterhin, Verantwortung zu übernehmen. Der grösste Einkäufer der Fabrik, der amerikanische Riese Walmart, hat zwar einen Beitrag an den Rana Plaza-Entschädigungsfonds gezahlt, verwehrt den Betroffenen von Tazreen jedoch dieses Recht bis anhin.  Auch die Business Social Compliance Initiative (BSCI), die sowohl Tazreen als auch Rana Plaza auditiert hatte, bemüht sich bisher nicht darum, einen Beitrag zum Entschädigungsprozess zu leisten.

Seit drei Jahren kämpfen Angehörige und Überlebende des Fabrikfeuers nun schon für eine angemessene und umfassende Entschädigung; sie sollten nicht länger warten müssen. Die in der Schweiz von der Erklärung von Bern (EvB) koordinierte Clean Clothes Campaign fordert deshalb internationale Markenfirmen dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und mit ihrem finanziellen Beitrag an den Tazreen-Kompensationsfonds die Entschädigung der Familien der 112 Todesopfer und der Überlebenden des Tazreen-Fabrikfeuers endlich Realität werden zu lassen.  

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