Patente und Zugang zu Medikamenten

© Stephan Elleringmann/Keystone
Laut der UNO haben weltweit über 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu essentiellen Medikamenten. Medizinische Behandlung wird von einem Recht für alle immer mehr zum Privileg für Reiche.

Während Menschen in Ländern des Südens früher vor allem unter Infektionskrankheiten wie AIDS, Malaria oder Tuberkulose litten, führen heute aufgrund des fehlenden Zugangs zu Medikamenten auch nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs oder Diabetes deutlich häufiger zum Tod als in reichen Ländern.

War der fehlende Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten einst ein Problem wirtschaftlich schwacher Länder, so betrifft er heute auch reiche Länder wie die Schweiz. Die Regierungen sind machtlos gegen die übermächtigen Pharmariesen und können das Recht ihrer Bevölkerung auf Gesundheit nicht mehr garantieren. Sie sind nicht in der Lage, die exzessiven Preise für neue Therapien, insbesondere für Krebsbehandlungen, zu senken. Dadurch ist die allgemeine Gesundheitsversorgung gefährdet, etwa durch Einschränkungen bei der Erstattung von Behandlungskosten - oder gar durch die Rationierung von Medikamenten.