Wo Glencore einfach wegschaut

Public Eye Magazin Nr. 27, Januar 2021

Tödliche Unfälle, minderjährige Arbeiter, zerstörte Umwelt: Auch nach der Abstimmung über die Konzernverantwortungsinitiative steht wieder einmal Glencore im Mittelpunkt unseres Magazins. Die Reportage aus einer Mine des Konzerns in Bolivien, in der Kooperativen unter unmenschlichen Bedingungen Erze abbauen, ist eine Geschichte organisierter Verantwortungslosigkeit: Glencore kauft zwar einen Grossteil des von den Kooperativen geförderten Erzes auf, fühlt sich für die unhaltbaren Zustände aber nicht verantwortlich.

Weiter in diesem Magazin:

  • Imageschaden: Socar, der staatliche Ölkonzern Aserbaidschans, steckt viel ins Sponsoring – und das besonders in der Schweiz, wo Socar seine Handelsniederlassung angesiedelt hat. Nun taucht Socar am Rande einer weitreichenden maltesischen Korruptionsaffäre auf.
  • Kinderarbeit: 20 Jahre Freiwilligkeit haben nichts gebracht. Noch immer arbeiten 1,5 Millionen Kinder allein im westafrikanischen Kakaoanbau unter missbräuchlichen Bedingungen. Kein Ruhmesblatt für Nestlé, Lindt, Barry Callebaut und Co.
  • Sojaboom: Weltweit wird immer mehr Fleisch gegessen, und so boomt Soja als Futtermittel. Das Soja stammt vor allem aus Brasilien, wo dafür gigantische Flächen Wald abgeholzt werden. Den Handel steuern fünf Agrogiganten von der Schweiz aus.
  • Etikettenschwindel: Das Label «Grüner Knopf» wirbt mit den Schlagworten «sozial», «ökologisch», «staatlich» und «unabhängig zertifiziert». Doch es zeichnet auch Produkte aus, die von Arbeiterinnen und Arbeitern mit Armutslöhnen genäht wurden.