Filmvorführung «Rejeito» am Human Rights Film Festival

Als Partner des Human Rights Film Festival in Zürich präsentiert Public Eye den Film «Rejeito» mit anschliessendem Gespräch zwischen Manuel Abebe (Rohstoff-Rechercheur Public Eye) und Daniel Stern (Journalist WOZ).

Es sind erschütternde Bilder, die eine Überwachungskamera am 25. Januar 2019 kurz nach Mittag einfängt: Die Linse ist präzise auf den Damm gerichtet, der das Absetzbecken einer Eisenerzmine im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais schützen soll. Innerhalb von Sekunden lösen sich 11.7 Millionen Kubikmeter Material, mit 70 Stundenkilometern bahnt sich die rot-braune Schlammlawine ihren Weg und begräbt alles unter sich: Häuser, eine Eisenbahnbrücke, mindestens 270 Menschen. Es ist einer der grössten Dammbrüche in der Geschichte weltweit – mit desaströsen Folgen für die Umwelt. Doch weder die nationale noch internationale Politik hindert die Betreiberfirma Vale daran, neue Staudammprojekte zu lancieren. So sind weiterhin tausende Menschen von Dammbrüchen bedroht. Regelmässig werden Evakuierungen simuliert, doch den Bewohner*innen ist klar: bei einer erneuten Katastrophe sind sie chancenlos. «Wir sitzen unter einer tickenden Zeitbombe», sagt auch Umweltaktivistin Maria Teresa Corujo. Rejeito ist geprägt von atemberaubenden Bildern, die auf den zweiten Blick die schonungslose Ausbeutung der Natur durch multinationale Konzerne aufdecken. 

Konzerne und Regierungen nehmen für den Rohstoffabbau enorme Risiken in Kauf. Tragen müssen diese letztlich jene, die auf oder um die Bodenschätze herum leben. Ihre Anliegen werden selten gehört. 

Anschliessend zum Film diskutieren Manuel Abebe (Rohstoff-Rechercheur Public Eye) und Daniel Stern (Journalist WOZ) über die Gefahren der Minenindustrie und die nötige Sisyphusarbeit zur Aufarbeitung ihrer Katastrophen.

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