Kurzfilmtage Winterthur: «Kennet Sie d'Erklärig vo Bern?»

Im Jahr 1984 fragte die damalige Erklärung von Bern (heute Public Eye) in einem Film Passant:innen, ob ihnen der Name etwas sagt. Dieses und drei weitere Archivvideos sind an den Kurzfilmtagen zu sehen. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Oliver Classen (Public Eye) und Monika Dommann (Historikerin) statt, das von der Kulturpublizistin Giulia Bernardi moderiert wird.

Detaillierter Beschrieb

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Konstruktion nationaler Identität in Schweizer Gebrauchsfilmen (1939 – 1984)
Der Auftragsfilm als Instrument der Vermittlung, Werbung und Selbstdarstellung prägte insbesondere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Bild der Schweiz. Als Zeugen einer Schweizer Mentalitätsgeschichte machen die präsentierten Filme deutlich, wie das Medium im Auftrag von Wirtschaft oder Politik das Bild einer Nation prägten, die sich bis heute als neutral versteht und zugleich tief in globale Strukturen eingebunden ist. Wirtschafts- und Industriefilme zur Zürcher Börse oder zur Maschinenfabrik Oerlikon inszenierten die Schweiz als modernen, international vernetzten Standort und zeichneten eine Erfolgsgeschichte, die auch auf in den Filmen unsichtbar bleibenden kolonialen Verflechtungen und sozialer Ausbeutung beruht. Rückblickend verraten diese Filme viel über das vermeintlich neutrale Selbstverständnis der Schweiz. Ihre Narrative wirken bis heute fort, etwa in der Darstellung der Schweiz als stabiler, verlässlicher Wirtschaftsstandort oder im Umgang mit einer internationalen Verantwortung in Bezug auf Debatten zu Migration, Klimagerechtigkeit und globalen Machtverhältnissen.

Wo und wann

  • Kino Cameo, Lagerpl. 19, 8400 Winterthur
  • 6. November 2025, 20 Uhr

Weitere Infos

Programmhinweis auf der Festival-Website