Die EvB interveniert an der GV von Roche

Basel, 06.04.2004 - Die Erklärung von Bern intervenierte heute an der Generalversammlung von Roche und kritisierte die Firmenpolitik im Bereich des Zugangs zu HIV/Aids Medikamenten und Diagnostika in den Entwicklungsländern. Viele Probleme sind nach wie vor ungelöst.

Im April 2003 lancierte die Erklärung von Bern, in Zusammenarbeit mit rund 40 anderen Schweizer Organisationen, die Kampagne „Gesundheit ®: Ein Recht für alle, auch in den armen Ländern“, welche klare Forderungen an den Bundesrat und die Schweizer Pharmaindustrie stellte. Roche wurde aufgefordert, seine Patentpolitik zu ändern und die HIV/Aids Medikamente und Diagnostika in den Entwicklungsländern zugänglich zu machen.

An der heutigen Generalversammlung hat Julien Reinhard, Mitarbeiter der Erklärung von Bern, das Wort ergriffen, um die diversen Probleme der Firmenpolitik beim Namen zu nennen. Die Preise der beiden antiretroviralen Medikamente von Roche (Viracept®/nelfinavir und Invirase®/saquinavir) sind in den Entwicklungsländern immer noch zu hoch und deshalb für die überwiegende Mehrheit der Betroffenen unerschwinglich. Das wichtigste antiretrovirale Medikament von Roche (Viracept®/nelfinavir), bleibt vom freiwilligen Verzicht, in den Ländern südlich der Sahara und den am wenigsten entwickelten Ländern die Patentrechte für antiretrovirale Medikamente durchzusetzen, ausgeschlossen. Roche besitzt für dieses Medikament in den genannten Ländern die exklusiven Vermarktungsrechte.
Roche besitzt noch immer keine transparente Preispolitik für seine HIV/Aids Diagnosetests in den Entwicklungsländern, obwohl sie in diesem Bereich zu Marktführern gehört.