NGO Forderungen zum Millenniums Gipfel der Vereinten Nationen

Über 500 NGOs aus mehr als 60 Ländern – darunter auch die Schweizer Organisationen Pro Natura und die Erklärung von Bern - lancieren am Tag des Millenniums Gipfels der Vereinten Nationen ein gemeinsames Forderungspapier zur Welthandelsorganisation WTO.

Der Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen ist die bisher grösste Zusammenkunft von Staatsführern im neuen Jahrtausend. Aktivisten und NGOs (Nichtregierungs-Organisationen) aus der ganzen Welt werden zu diesem Anlass Medienkonferenzen, Zusammenkünfte und Aktionen durchführen. Das „Shrink or Sink Statement“ an die Adresse der WTO steht im Zentrum aller Aktivitäten.

Nach dem Abbruch der Verhandlungen der WTO in Seattle im vergangenen Dezember, bei dem NGOs eine bedeutende Rolle spielten, wurde ein neues Forderungspapier über die Zukunft der Welthandelsorganisation entworfen: das „Sink or Shrink Statement“. „Was wir dringend benötigen, ist ein nachhaltiges sozial gerechtes und demokratisch verankertes internationales Handelssystem, das sich an ökologischen Rahmenbedingungen orientiert“, sagt Miriam Behrens von Pro Natura – Friends of the Earth Switzerland. „Es ist nicht länger akzeptabel, dass die Welthandelsorganisation zum einseitigen Nutzen der multinationalen Konzerne und zum Nachteil der Natur und der ärmeren Menschen arbeitet“.

Das jetztige Handelssystem hat bisher zu massiven Umweltschädigungen und einer extrem ungleichen Verteilung von Reichtum und Armut geführt. Dies ist inakzeptabel. Der Welthandel kann auch so gestaltet werden, dass alle davon profitieren und die Umwelt intakt bleibt. Um dies zu erreichen, muss die WTO ihr Mandat verkleinern (shrink) indem sie Macht und Autorität vermindert. Andernfalls wird sie unter ihrem eigenen Gewicht untergehen (sink).

Das „Shrink or Sink Statement“ zeigt auf, wie die WTO neu gestaltet werden kann. Es wurde von mehreren NGOs gemeinsam entworfen. Mit dabei war der Internationale Dachverband von Pro Natura: Friends of the Earth. Das Statement wurde von über 500 NGOs aus mehr als 60 Ländern unterzeichnet – darunter auch Pro Natura und die Erklärung von Bern. Die volle Textversion mit der Liste aller Unterzeichner kann beispielsweise auf der Homepage von Friends of the Earth Europa eingesehen werden (www.foeeurope.org).