Public Eye Awards 2008: Mit Winiger, Girod und Stress gegen Konzernarroganz

Zürich, 10.01.2008 - Am Eröffnungstag des Weltwirtschaftsforums (WEF) verleihen die Erklärung von Bern (EvB) und Pro Natura in Davos wieder ihre berühmt-berüchtigten Public Eye Awards für Menschen und Umwelt verachtendes Konzernverhalten. Unter den Preisanwärtern sind u.a. Bayer CropScience, Dole und Glencore. Den „Positive Award“ übergibt diesmal der Rapper Stress und Jung-Nationalrat Bastien Girod hält eine brisante Keynote. Moderiert wird der WEF-kritische Event am 23. Januar von der Schauspielerin Melanie Winiger.

Die inzwischen schon vierte Awards-Zeremonie hat zwei prominente Eröffnungsredner zum Trendthema Unternehmensverantwortung: Attac-Mitgründerin und Publizistin Susan George skizziert Ursachen und Wirkungen der neuen globalen Ungleichheit und der grüne Politiker Bastien Girod formuliert konkrete Vorschläge zuhanden des Schweizer Parlaments. Künstlerische Interventionen kommen vom Kabarettisten Patrick Frey und dem Berner Rapper Greis.

Nichtregierungsorganisationen (NGO) aus aller Welt haben wiederum rund 40 Kandidaten für die Public Eye Awards nominiert. Die exemplarischsten Fälle sind auf der diesjährigen Shortlist versammelt. In der Kategorie Global Award sind das der staatliche französische Atomkonzern Areva, der deutsche Chemiemulti Bayer CropScience sowie die philippinische Tochter des US-Fruchtproduzenten Dole Foods. Auf den Swiss Award für Unternehmen mit Schweizer Sitz aspirieren die Erdöl-Vereinigung (als Branchen-Lobbyistin), die Zuger Rohstoffgruppe Glencore und der Baustoffriese Holcim Ltd.

Auch auf den Positive Award für wegweisende unternehmerische Initiativen gibt es mit Care Naturkost, Soglio-Produkte und Hess Natur drei valable Anwärter. Überreicht wird dieser Preis von Stress, der auch den Sieger des erstmals ausgelobten People’s Award bekannt geben wird. Bei dieser Internet-Abstimmung auf www.publiceye.ch können kritische KonsumentInnen ab heute erstmals ihren übelsten Konzern in eine virtuelle Hall of Shame wählen.

Für Oliver Classen von der Erklärung von Bern ist klar: „Der Wind hat gedreht. Transnationale Konzerne wie die 1000 WEF-Mitglieder müssen heute mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, sonst verlieren sie nicht mehr nur Glaubwürdigkeit, sondern auch Investoren, Mitarbeiter und Kunden.“ Und Sonja Ribi von Pro Natura meint: „Das Public Eye steht für eine informierte Öffentlichkeit, die sich nicht von Ethik-PR und Greenwashing blenden lässt und von Unternehmen verantwortungsbewusstes Handeln gegenüber Mensch und Umwelt einfordert.“

Weitere Informationen:

  • Oliver Classen, Medienverantwortlicher / Public-Eye-Koordinator, Erklärung von Bern,                        Tel.: 044 277 70 06 / 076 334 42 25, E-Mail: publiceye[at]evb.ch
  • Sonja Ribi, Projektleiterin Politik und Internationales, Pro Natura - Friends of the Earth Switzerland,  Tel.: 061 317 92 42 / 079 216 02 06, E-Mail: sonja.ribi[at]pronatura.ch