"Wir Biopiraten": Ohne Nord-Süd-Gerechtigkeit kein Schutz der Biodiversität

Zürich/Basel, 11.01.2010 - Weltweit wird dieser Tage das UNO-Jahr der Biodiversität eingeläutet. Der Schutz der biologischen Vielfalt ist auch eine entwicklungspolitische Knacknuss. In ihrer neuen Publikation "Wir Biopiraten" zeigen die Erklärung von Bern und Pro Natura, warum sich viele Länder des Südens bei der Nutzung biologischer Ressourcen betrogen fühlen und was es zur wirksamen Umsetzung der Biodiversitätskonvention braucht.

Die von über 190 Staaten ratifizierte Konvention soll helfen, die für die Menschheit existentielle Biodiversität zu erhalten. Das Abkommen fordert "die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile". Nicht nur bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt, sondern besonders bei der Umsetzung "der gerechten Aufteilung der Vorteile" hapert es jedoch gewaltig. Noch immer schlagen Unternehmen aus Industrieländern gewaltigen Profit aus der biologischen Vielfalt von Entwicklungs- und Schwellenländern, ohne diese jedoch am Nutzen zu beteiligen. Diese Biopiraterie wird von den Betroffenen nicht mehr toleriert. Deshalb soll an der nächsten Vertragsparteienkonferenz Ende Oktober 2010 ein Protokoll verabschiedet werden, das Biopiraterie wirksam verhindert.

Die Dokumentation "Wir Biopiraten – Warum die Erhaltung der biologischen Vielfalt Gerechtigkeit braucht" bringt Licht ins Dunkel dieser komplexen Problematik. Besonders berücksichtigt wird dabei die Sichtweise der indigenen Gemeinschaften. Die angemessene Respektierung ihrer legitimen Interessen wird bei den Verhandlungen des Anti-Biopiraterie-Protokolls entscheidend sein.

Medienschaffende können "Wir Biopiraten" (Schutzgebühr 6 Fr.) kostenlos beziehen. Retourmail mit Postadresse an info[at]evb.ch genügt. Auf Wunsch wird die Broschüre auch als pdf verschickt.