Roche-GV: Die EvB verlangt mehr Ethik und Transparenz

Am 4. März wendet sich die Erklärung von Bern an die Generalversammlung des Basler Pharma-Giganten Roche. Vor den AktionärInnen und dem Management verurteilt sie die ethischen Verletzungen im Rahmen von Medikamenten-Tests, welche in Entwicklungs- und Schwellenländern durchgeführt werden.

In Argentinien, zum Beispiel, hat Roche eine klinische Studie zu Lupus, einer Autoimmunkrankheit, durchgeführt. Im Rahmen dieses Versuches erhielten die Patienten zusätzlich zum eigentlichen Testmedikament Ocrelizumab auch CellCept. CellCept wurde dabei im Einverständnisformular explizit als Standardbehandlung präsentiert, obwohl das Medikament in Argentinien nicht gegen Lupus zugelassen ist. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Schweiz. Es verstösst klar gegen die ethischen Standards, Probandinnen und Probanden eines Tests glauben zu lassen, eine Behandlungsmethode sei „Standard“, wenn dies eindeutig nicht der Fall ist. Diese Täuschung hatte auch schwerwiegende Folgen für die Patienten: Nach der Testphase hatten sie weder zum getesteten Medikament noch zu CellCept Zugang, da letzteres in Argentinien ja nicht offiziell gegen Lupus verschrieben werden darf.

Gleichzeitig fordert die EvB von Roche vermehrte Transparenz und einen bedingungslosen, öffentlichen Zugang zu allen vollständigen Berichten.