Die Schweiz und der brennende Amazonas

Public Eye Magazin Nr. 21, Januar 2020

Die Brände im brasilianischen Amazonas, die letzten Sommer die Schlagzeilen bestimmten, sind hierzulande beinahe wieder vergessen. Und damit auch die Frage: Was hat die Schweiz als führender Handelsplatz für Agrarrohstoffe und als Finanzplatz mit den Bränden zu tun? In dieser Ausgabe präsentiert Public Eye Analyseansätze dieser Katastrophe für Umwelt und Menschen.

Während in Brasilien der Regenwald für zusätzliches Weide- und Ackerland abgebrannt wird, verkündet der Bundesrat den Abschluss eines Handelsabkommens mit den Mercosur-Staaten. Da dieses auch Zollsenkungen vorsieht, würde es den Raubbau am Amazonas weiter anheizen.

Weiter in diesem Magazin:

  • Interview mit Lisa Mazzone: Die Ständerätin und Präsidentin der Gesellschaft für bedrohte Völker setzt sich für schärfere Nachhaltigkeitskriterien im Mercosur-Abkommen ein.
  • Protest aus Brasilien: Eine Delegation von Indigenen aus Brasilien hat auf ihrer Europatour auch in Bern haltgemacht. Ihr Ziel: das Schweizer Freihandelsabkommen mit Bolsonaros Brasilien verhindern.
  • Giftiger Schweizer Export: 2018 wurden 37 Tonnen Profenofos aus der Schweiz nach Brasilien exportiert – das zeigen Dokumente des Bundes, die Public Eye vorliegen. Dieses auf Schweizer Böden verbotene Insektizid vergiftet in Brasilien das Trinkwasser.
  • Beschlagnahmte «Supercars»: Äquatorialguinea ist bitterarm, doch der Familienclan Obiang schwelgt im Luxus. Nun wurden die in Genf eingezogenen Sportwagen des Präsidentensohns versteigert. Wird der Erlös tatsächlich in soziale Projekte fliessen?
  • Problematische Partnerschaften: Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit will stärker mit privaten Konzernen kooperieren. Eine Analyse von Public Eye zeigt, unter welch problematischen Bedingungen.