Die besondere Verantwortung der Schweiz

Mit ihrer starken Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie spielt die Schweiz eine führende Rolle bei der Nutzung genetischer Ressourcen. Sie beherbergt Syngenta, den drittgrössten Saatgutproduzenten der Welt, die Pharmariesen Novartis und Roche, ebenso wie Firmenich und Givaudan (führende Unternehmen im Duft- und Aromenmarkt) sowie Nestlé, den weltgrössten Nahrungsmittelkonzern. Die Schweiz ist darüber hinaus Sitz vieler Forschungsinstitute.

Die Schweiz hat bei Verhandlungen im Rahmen der Biodiversitätskonvention (CBD) und der FAO eine wichtige Rolle gespielt. Sie hat sowohl die CBD als auch den Internationalen Saatgut-Vertrag ratifiziert. Das Nagoya-Protokoll, mit dem die gerechte Aufteilung des Nutzens genetischer Ressourcen durchgesetzt werden soll, hat die Schweiz ebenfalls unterzeichnet und ratifiziert und im Dezember 2015 eine Verordnung für deren Umsetzung auf nationaler Ebene verabschiedet (Nagoya-Verordnung).

Die Schweiz trägt daher eine besondere Verantwortung im Kampf gegen die Biopiraterie und bei der Umsetzung wirksamer Instrumente zu ihrer Bekämpfung.

Unser Engagement gegen die Biopiraterie

Public Eye hat mehrere eklatante Fälle von Biopiraterie aufgedeckt. Der jüngste betrifft die versteckte Seite des Stevia-Süssstoffbooms. Wir verpflichten uns auf nationaler und internationaler Ebene zur wirksamen und konsequenten Umsetzung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt und schlagen konkrete Lösungen vor, um Lücken in den bestehenden Instrumenten zu schliessen. Public Eye beteiligt sich auch an einer internationalen Koalition von NGOs gegen Patente auf Leben.