Die Steuerpraktiken Vales: Die Schweiz als Standort für aggressive Steuervermeidung

© Laurent Gillieron/Keystone
Public Eye (ehemals Erklärung von Bern) hat die Steuerpraktiken des Vale Konzerns, die Rolle ihrer Tochtergesellschaft Vale International SA und die wichtigsten steuerlichen Auseinandersetzungen mit dem brasilianischen Staat analysiert. Mit mehreren Niederlassungen in St. Prex, die von Steuerprivilegien profitieren, reduziert der brasilianische Bergbaugigant Vale seine weltweiten Steuerzahlungen. Geschädigt werden dadurch neben Brasilien mutmasslich über 20 Entwicklungs- und Schwellenländer, in denen Vale aktiv ist.

Report: Die Steuerpraktiken Vales

Die Schweiz als Standort für aggressive Steuervermeidung

Der brasilianische Bergbaugigant Vale hat seit 2006 im waadtländischen St. Prex mehrere Tochtergesellschaften zusammengeführt, die zuvor in Offshore-Finanzzentren domiziliert waren. Der Konzern geniesst vollständige Steuerbefreiung auf Gemeinde- und Kantonsebene. Dank dem sogenannten «Bonny»-Beschluss wurden von Vale International in St. Prex zwischen 2006 und 2012 auch auf Bundesebene nur 20 Prozent der Gewinne besteuert. Diese beliefen sich von 2006 bis 2009 auf ca. 15 Mrd. Franken. Das sind 40 Prozent des Gesamtgewinns eines Konzerns, der weltweit 80'000 Mitarbeitende zählt, wovon Ende 2012 gerade mal 117 in St. Prex arbeiteten. Am Schweizer Standort wird also ein Vielfaches des hier überhaupt zu erwirtschaftenden Gewinns verbucht – auf Kosten der Produktionsländer.

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