3660 Entlassungen: Triumph provoziert Protest vor CH-Botschaften in Bangkok und Manila

Zürich, 24.07.2009 - Der Dessous-Konzern Triumph International mit Sitz in Bad Zurzach hat in Thailand und den Philippinen 3660 gewerkschaftlich organisierte Näherinnen kurzfristig gefeuert. Nach wochenlangen Mahnwachen vor den Fabriken tragen deren Gewerkschaften ihren Protest heute vor die Schweizer Botschaften in Bangkok und Manila. Die internationale Clean Clothes Campaign und die Unia werfen dem Schweizer Unterwäsche-Hersteller systematische Gewerkschaftseinschüchterung vor.

Ende Juni verkündete das Management der Triumph-Tochterfirma Body Fashion Thailand überraschend, per Ende August fast 2000 Näherinnen zu entlassen. In einem thailändischen Triumph-Zulieferbetrieb, der Worldwell Garment Company, wurde Anfang Mai sogar der gesamten Belegschaft gekündigt. Die 41 Betroffenen wurden ohne ihre ausstehenden Löhne und ohne die gesetzlich verpflichtete Kompensationszahlung nach Hause geschickt. In den Philippinen sollen Ende August 1660 ArbeiterInnen ihren Job verlieren, da die beiden Fabriken Triumph International (Philippines) Ltd. und Star Performance Inc. geschlossen werden. Auch hier hat das Triumph-Management nicht - wie es internationale Arbeitsstandards vorschreiben - rechtzeitig und offen mit den Gewerkschaften verhandelt.

Triumph macht die Rezession für den massiven Abbau geltend. Auffällig ist jedoch, dass ausschliesslich gewerkschaftlich gut organisierte Fabriken betroffen sind. Kürzlich hat Triumph International in Thailand sogar eine bis dato gewerkschaftsfreie Fabrik weiter ausgebaut. Die in der Schweiz von der Erklärung von Bern koordinierte CCC und die Gewerkschaft Unia unterstützen die Forderung der Partnerorganisationen in Thailand und den Philippinen, dass Triumph International die Kündigungen rückgängig macht, geplante Umstrukturierungen in Übereinstimmung mit der ILO und den OECD-Guidelines für multinationale Unternehmen gemeinsam mit den Gewerkschaften plant und dazu alle relevanten Fakten auf den Tisch legt.

Triumph International hat Arbeitsrechte bereits früher gering gehalten. Im Jahr 2002 gehörte das Unternehmen zu den letzen multinationalen Firmen, die ihre Produktion aus Burma (Myanmar) zurückgezogen haben. Die Militärregierung in Burma (Myanmar) wird wegen massiver politischer Unterdrückung und schwerwiegenden systematischen Menschenrechtsverletzungen angeklagt.

Weitere Informationen bei
Christa Luginbühl, Kampagnenleiterin CCC-Schweiz, 044 277 70 19, ccc[at]evb.ch

Die Clean Clothes Campaign (CCC) setzt sich für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der globalen Textilindustrie ein. Die CCC unterhält nationale Kampagnen in 12 europäischen Ländern und ein Netzwerk von 250 Organisationen weltweit. In der Schweiz wird die CCC-Arbeit von der Erklärung von Bern koordiniert und von 19 nationalen NGO mitgetragen. Neben CCC und UNIA unterstützen auch die Thai Labor Campaign, das Asian Monitor Resource Center und das Committee for Asian Women die Triumph-Kampagne.