«Investigation Award 2023»: Gesucht werden brisante Recherche-Projekte

Nach dem Erfolg der ersten beiden Ausgaben schreibt Public Eye den 2018 initiierten «Investigation Award» nun zum dritten Mal aus. Ob Menschenrechtsverletzungen, Umweltsünden, dunkle Deals oder Korruption: Bis 24. März können Medienschaffende aus aller Welt wieder Projekte zu Machenschaften von Schweizer Unternehmen in wirtschaftlich benachteiligten Ländern einreichen. Und auf zwei Recherchestipendien von je 10'000 Franken hoffen.

Zum 50. Geburtstag hatte sich Public Eye 2018 mit dem «Investigation Award» einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Die ersten zwei Ausgaben hat mit ihren insgesamt fast 100 Bewerbungen gezeigt, welch relevante und brisante Ideen in den Pipelines stecken – aber auch, dass viele Reporter, Korrespondentinnen und zivilgesellschaftliche Akteure nicht (mehr) über die finanziellen und zeitlichen Ressourcen für aufwendige Recherchen verfügen. Dass sich diese Investition lohnt, belegen die bisherigen Gewinnerprojekte.

Zur Teilnahme eingeladen sind bis 24. März 2023 alle, die professionell recherchieren; neben Medienschaffenden also auch Mitarbeitende von NGOs oder wissenschaftlichen Institutionen. Die journalistische Arbeit soll bislang unveröffentlichte Fakten zu Menschenrechtsverletzungen, Umweltvergehen, Korruption oder illegitimen Finanzpraktiken einer Schweizer Firma, Institution oder Privatperson im Ausland ans Licht bringen. Mehr Details zum Wettbewerb finden sich in der offiziellen Ausschreibung und dem Reglement.

Beurteilt werden die Einreichungen für das insgesamt 20‘000-fränkige Stipendium wieder von einer hochkarätigen Jury, zu dem die Korruptionsexpertin Alexandra Gillies vom OCCRP, die New Yorker Journalismus-Professorin Anya Schiffrin, der Afrika-Reporter Will Fitzgibbon vom ICIJ und Tamedia-Recherchechef Oliver Zihlmann gehören. Die restlichen vier Mitglieder des achtköpfigen Gremiums stellt Public Eye.

Der «Investigation Award» von Public Eye soll einen Beitrag zu einem fundierten, engagierten und innovativen Recherche-Journalismus leisten. Der Preis spiegelt aber auch die investigative Tradition unserer Organisation wider: Unsere Kampagnen- und Lobbyarbeit stützte sich immer schon auf die sorgfältige Dokumentation relevanter Missstände, welche politischen Handlungsbedarf aufzeigen.

Mehr Infos hier oder:

Oliver Classen, Mediensprecher und Projektleiter, 044 277 79 06, oliver.classen@publiceye.ch