Syngenta-Kernprodukt verursacht Vergiftungen in Westafrika und steht vor Importrestriktionen

Ein herber Schlag für Syngentas Blockbuster „Paraquat“: Eine neue Studie aus Burkina Faso zeigt, dass das Syngenta-Produkt Gramoxone wegen seinem Wirkstoff Paraquat zu den meisten Pestizid-Vergiftungen im Land führt. Deshalb beantragt Burkina Faso bei der FAO dieses Produkt auf den Annex der Rotterdam-Konvention zu setzen - was für Syngenta Konsequenzen für dessen globalen Vertrieb hätte.

Gestern hat das Sekretariat der Rotterdam-Konvention den Antrag von Burkina Faso (Ländernamen wählen) publiziert, die gefährliche Pestizid-Formulierung Paraquat (20%) in den Annex der Rotterdam-Konvention aufzunehmen. Ein solcher Entschluss hätte weitreichende Folgen für den Export des Syngenta-Bestsellers in Entwicklungs- und Schwellenländer. Denn künftig bräuchte es dafür einen „Prior Informed Consent“ der Importländer. Und diese Zustimmung wird es so einfach nicht geben. Denn viele Länder werden sich beim Entscheid am bestehenden Verbot in der EU orientieren.

Burkina Faso stützt sich für seinen Antrag auf eine Studie, die vor wenigen Wochen vom Sekretariat der Rotterdam-Konvention veröffentlicht wurde. Diese Untersuchung zeigt, dass von total 296 dokumentierten Pestizidvergiftungen 54 auf das Konto des Syngenta-Herbizids Gramoxone gehen. Gramoxone ist somit das Produkt, welches landesweit mit Abstand zu den meisten Pestizidvergiftungen führt. Die Symptome gehen von Kopfschmerzen, Sehstörungen und Erbrechen bis zur kompletten Zerstörung kontaminierter Haut, Ohnmacht und Atemproblemen.

Zusätzlich zum Antrag Burkinas im Rahmen der Rotterdam-Konvention beabsichtigen neun Staaten Westafrikas das Produkt gänzlich zu verbieten. „Syngenta weiss seit Jahren, dass die Verwendung von Paraquat, insbesondere in Entwicklungsländern, grosse Gesundheitsschäden verursacht. Ungeachtet der Opfer haben sie den Verkauf weiter gefördert und ihre soziale Verantwortung sträflich vernachlässigt. Die Initiative von Burkina Faso ist deshalb sehr zu begrüssen“, kommentiert François Meienberg von der Erklärung von Bern.

Weitere Informationen auf www.paraquat.ch oder bei François Meienberg, Erklärung von Bern, 079 796 76 12, food@evb.ch