UBS stoppt Beihilfe zur Steuerhinterziehung von US-Kunden

Die UBS hat ihr „Offshore Private Banking“-Geschäft mit US-Kunden eingestellt. Die Erklärung von Bern begrüsst dies als ersten Schritt in die richtige Richtung. Er zeigt, dass die klassische Vermögensverwaltung in der Schweiz, die mit Steuerhinterziehung einher geht, keine Zukunft hat.

Gestern hat die UBS bestätigt, dass sie vermögende US-Kunden nicht mehr von der Schweiz aus betreut. Damit sind diese Gelder auch nicht mehr durch das schweizerische Steuerrecht und die Rechtshilfepraxis vor Nachforschungen durch die US-Steuerbehörden geschützt. Das Risiko, durch die Verwaltung von steuerhinterzogenen Geldern in den Konflikt mit den US-Behörden zu geraten, wird von der führenden Schweizer Bank offensichtlich als zu gross eingeschätzt.

Dass die UBS ausgerechnet in einer angespannten Situation auf ein lukratives Kundensegment in ihrem Kerngeschäft verzichten muss, zeigt, dass die Rolle der Schweiz als sicherer Hafen für unversteuerte Vermögen zunehmend in Frage gestellt wird. Mit einem demokratischen Wahlsieg in den USA könnte die diesbezügliche Praxis der Schweiz offen ins Schussfeld geraten.

Der Schritt der UBS ändert aber nichts daran, dass die Schweiz der wichtigste Umschlagplatz für Steuerflucht-Gelder bleibt. Die Schweiz hat beim weltweiten Offshore Private Banking einen Marktanteil von gut einem Drittel. Obwohl die Praxis der Schweizer Banken auch in anderen Ländern Anstoss erregt, handelt die UBS lediglich in den USA. In Brasilien wurden im November Mitarbeiter der UBS und der CS festgenommen, weil Ihnen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und zur illegalen Devisenausfuhr vorgeworfen wurde. Dort will die UBS dennoch keine Änderung im Offshore Private Banking vornehmen.

Die Illegitimität der Rolle der Schweiz in der Vermögensverwaltung mit steuerhinterzogenen Geldern zeigt sich aber gerade bei Entwicklungsländern mit aller Deutlichkeit. Die Erklärung von Bern schätzt, dass die Verluste der Entwicklungsländer durch Steuerflucht in die Schweiz fünf mal grösser sind, als die Entwicklungshilfe der Schweiz.