H&M: Existenzlohn statt Dividende!

An der Generalversammlung von H&M in Stockholm fordern Aktivistinnen und Aktivisten Existenzlöhne für Arbeiterinnen und Arbeiter und ein Ende der Ausbeutung in der Lieferkette. Statt eine Dividende auszuschütten soll H&M einen Fonds für Existenzlöhne einrichten.

Zur Jahreshauptversammlung von H&M am 7. Mai 2019 in Stockholm hat die Clean Clothes Campaign einen Antrag eingebracht. Die Aktionärinnen und Aktionäre werden aufgefordert, den Bilanzgewinn nicht als Dividende auszuschütten, sondern in einen Lohnfonds für Arbeiterinnen und Arbeiter zu überführen, die diesen Gewinn erarbeitet haben, aber dafür nur Armutslöhne erhalten haben. ​

Zugleich übergeben Aktivistinnen und Aktivisten mehr als 175‘000 Unterschriften an H&M CEO Karl-Johan Persson. So viele Menschen weltweit haben im Rahmen der Kampagne „Turn Around H&M“ das Unternehmen aufgefordert, sein Versprechen von 2013 zu halten: dafür zu sorgen, dass 850‘000 Beschäftigte in den wichtigsten Zulieferfabriken von Existenzlöhnen profitieren. Auch in der Schweiz haben viele Menschen die Unterschriftensammlung unterstützt und Aktionen vor H&M Filialen organisiert.​

Die Sicherung eines Existenzlohns in der Lieferkette stellt eine wichtige Menschenrechtspflicht von Unternehmen dar. Recherchen der Clean Clothes Campaign und auch die veröffentlichten Lohndaten von H&M zeigen jedoch, dass das Unternehmen davon weit entfernt ist. In wichtigen Produktionsländern wie Indien, der Türkei und Bangladesch müssten die Löhne erheblich steigen, um den Arbeitnehmern und ihren Familien ein Leben in Würde zu sichern. 

Nun haben die Aktionärinnen und Aktionäre von H&M es in der Hand, das Versprechen von 2013 endlich einzulösen und für etwas mehr Gerechtigkeit zu sorgen.