Offener Brief an Alain Berset: Für einen gerechten Zugang zu medizinischen Technologien gegen Covid-19

In einem Schreiben an Alain Berset fordert Public Eye vom Bundesrat, rasch zu handeln, um eine faire Aufteilung und erschwingliche Preise bei künftigen Medikamenten und Impfstoffen zu garantieren.

In der Schweiz wie auch weltweit liegt die Priorität derzeit auf Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Trotzdem stellt sich bereits jetzt die Frage nach dem gerechten Zugang zu medizinischen Technologien – und diese Frage wird umso drängender werden, sobald potenzielle Behandlungen, die derzeit getestet werden, auf den Markt kommen. Mittelfristig muss auch auch ein gerechter Zugang zu künftigen Impfstoffen sichergestellt werden. Public Eye schlägt dafür Lösungen vor.

Es besteht ein dringender Handlungsbedarf. Wir fordern von der Schweizer Politik,

  • die Etablierung eines auf Gegenseitigkeit beruhenden Mechanismus durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu unterstützen. Dieser soll die Beseitigung aller Hindernisse beim Patentrecht, wegen Geschäftsgeheimnissen oder beim Datenaustausch ermöglichen, welche die technologische Entwicklung von Mitteln gegen Covid-19 behindern oder verzögern können (vgl. unsere Medienmitteilung vom 27. März 2020).
  • falls nötig zum Mittel der Zwangslizenz zu greifen, um den Zugang zu erleichtern

Die beispiellose Gesundheitskrise, die wir heute durchleben, verlangt nach Antworten, die über «business as usual» hinausgehen. In globalen Krisenzeiten dürfen Exklusivitätsrechte und Monopoldenken den Kampf gegen die Pandemie nicht behindern.

Offener Brief an Alain Berset (nur in Französisch)

Weiterlesen :

Artikel von Patrick Durisch: Wer kriegt Zugang zu künftigen Covid-19-Behandlungen?