Proteste gegen Hungerlöhne in Bangladesch

In Bangladesch sind seit Januar 2010 Tausende von ArbeiterInnen auf die Strassen gegangen, um gegen Hungerlöhne zu protestieren. Rund 2.5. Mio ArbeiterInnen sind in Bangladesch in der Bekleidungindustrie beschäftigt. Die Regierung schlägt nun unter dem Druck der anhaltenden Proteste eine Erhöhung des Lohnes von 1662.50 Taka auf 3000 Taka vor.

Doch auch das ist viel zu wenig: Würde dieser neue Mindestlohn umgesetzt, müssten die NäherInnen immer noch 29 Stunden täglich schuften (mit dem heutigen Mindestlohn sind es 52 Stunden täglich).

Ein würdiges Leben ist trotz dieser 80-prozentigen Lohnerhöhung nicht möglich. Es braucht deutlich mehr: Ein Existenzlohn in Bangladesch wäre laut der Asia Floor Wage 10754 Taka. Die Verhandlungen werden in diesen Tagen weitergeführt, ein definitiver Entscheid wird in den nächsten Wochen erwartet. 

Hintergrund:

- BBC: "Bangladesh increases garment workers' minimum wage", 27.07.2010