Public Eye Ziel eines Cyberangriffs

Am 23. September wurde die Website von Public Eye Opfer eines massiven Cyberangriffs. Genauer gesagt, einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service Attacke), die darauf abzielt, einen Server durch das Senden unzähliger gleichzeitiger Anfragen zu überlasten. Unsere Website wurde durch «Bots» mit bis zu 5 Millionen automatisierten Anfragen pro Sekunde blockiert. Die Situation konnte am Folgetag von unserer IT-Abteilung unter Kontrolle gebracht werden.

Solche Praktiken sind auf dem Vormarsch, auch in der Schweiz. Der Ursprung des Cyberangriffs lässt sich nicht eruieren, aber die Chronologie wirft Fragen auf. Einige Stunden zuvor hatten wir eine Recherche zu den dubiosen Geschäften des kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew und seinen Verbindungen in die Schweiz online veröffentlicht. Die Website von Radio Free Europe in Kasachstan, das unsere Untersuchung weiterverbreitet hatte, wurde folgenden Tag ebenfalls angegriffen

Investigative Medien und NGOs wie Public Eye werden immer häufiger Ziel von juristischen Drohungen und Gerichtsverfahren, die sie zum Schweigen bringen sollen. Zu diesem Einschüchterungsarsenal sind in letzter Zeit auch Cyberattacken hinzugekommen. Public Eye ergreift Massnahmen, um sich dagegen zu wappnen, lässt sich aber nicht einschüchtern.