Kakao- und Schokoladefirmen

© Martin Vogler
Transnationale Grosskonzerne kontrollieren die gesamte Wertschöpfungskette: Von der Herstellung und Verarbeitung bis zum Handel und der Vermarktung in den verschiedenen Segmenten.

Die grössten sechs Schokoladehersteller Mars, Nestlé (CH), Ferrero, Mondelez (ehemals Kraft Foods), Hershey‘s und Lindt & Sprüngli (CH) verarbeiteten 2016 zusammen über 40 Prozent des weltweit produzierten Kakaos zu Schokolade. Die beiden Schweizer Firmen Nestlé und Lindt & Sprüngli alleine vereinen über 10% des weltweiten Marktes auf sich. Weniger bekannt ist, dass Schweizer Firmen nicht nur bei der Herstellung von Schokolade führend sind, sondern auch im Handel mit Kakaobohnen und der Weiterverarbeitung zu Kakaobutter oder Kuvertüre den globalen Markt dominieren. Barry Callebaut, der weltgrösste Hersteller von Industrieschokolade, hat seinen Hauptsitz in Zürich und hat nach eigenen Angaben bei jedem vierten Schokoladeprodukt weltweit seine Finger im Spiel. Bei der Kuvertüre, welche v.a. an kleinere Hersteller, Gastronomiebetriebe oder Confiserien verkauft wird, geht Barry Callebaut sogar von einem globalen Marktanteil von 40% aus. Des Weiteren haben auch mehrheitlich im Handel tätige Firmen ihren Sitz in der Schweiz, so beispielsweise die selbstdeklarierte Nummer 3 im Handel mit Kakaobohnen, ECOM Agroindustrial.

Graphik: aus dem Flyer "Die dunkle Seite der Schokolade", Public Eye, 2017

Statt die eigene Lieferkette zu kontrollieren und gegen Missstände vorzugehen, nutzen viele Kakao- und Schokoladekonzerne die oft schwachen staatlichen Strukturen der Anbauländer zu ihrem eigenen Vorteil und machen sich so zu Mitverursachern von Menschenrechtsverletzungen.