Die Schweiz auf ihrem Kohleberg

Der grösste Klimakiller ist wieder da. Und zwar ganz in Ihrer Nähe.

In der kollektiven Vorstellung des Westens wird Kohle immer noch mit den Schattenseiten der industriellen Revolution und einem zerlumpten Proletariat in Verbindung gebracht, das die Revolution ausbrütet. Der Glamour und die geopolitischen Intrigen ihres Cousins, des Erdöls, gehen der Kohle gänzlich ab. Deshalb wird Kohle heute als Energie aus dem vergangenen Jahrhundert angesehen. Doch da irren wir uns. Dieses kleine «Sonnenkonzentrat», das Millionen von Jahren unter der Erde verborgen war, wurde noch nie so viel gefördert, transportiert und verbraucht wie im Jahr 2022, in dem die historische Marke von 8 Milliarden Tonnen geknackt werden dürfte.

Kohle allein ist für fast die Hälfte des Anstiegs der Kohlendioxidemissionen (CO2) verantwortlich. Und die Schweiz – mit ihren Bergbaukonzernen, Rohstoffhändlern und Banken – spielt eine zentrale Rolle im weltweiten Kohlehandel. Dies geht aus dem vorliegenden Bericht hervor – dem Ergebnis einer einjährigen Recherche und privilegierter Kontakte mit einem Sektor, der von Natur aus misstrauisch ist, weil er von der Gesellschaft geächtet wird. Der Krieg in der Ukraine und die daraus
resultierende Unordnung auf den Energiemärkten haben uns die Abhängigkeit von der umweltschädlichsten aller fossilen Energien vor Augen geführt. Es liegt nun an unserer Generation zu handeln, um die Kohle in die Geschichtsbücher zu verbannen. Ohne gewisse Opfer für den Rohstoffstandort Schweiz wird dies allerdings nicht möglich sein.

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