Die Rolle der Schweiz

Die Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS gehören zu den grössten Banken der Welt. Weil sie rund um den Globus Unternehmen durch Kredite finanzieren oder ihnen helfen, sich auf dem Kapitalmarkt Mittel zu beschaffen, riskieren die Grossbanken, in Menschenrechtsverletzungen verwickelt zu werden.

Public Eye untersuchte mehrmals, wie die Schweizer Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS über finanzielle Verbindungen, in Kontroversen um gravierende Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind. Folgende Grafik zeigt die Methode unserer Recherchen:

Da die Verwicklung von Banken in Menschenrechtsverletzungen in aller Regel indirekt ist, braucht es einen mehrstufigen Tracking-Prozess, um die Verbindungen aufzuzeigen.

Dabei zeigte sich, dass die Grossbanken über ihre Geschäftstätigkeit indirekt eine Vielzahl von Menschenrechten verletzen (keine abschliessende Liste):

  • Recht auf Leben
  • Verbot der Sklaverei und Zwangsarbeit
  • Recht auf persönliche Sicherheit
  • Recht auf ein faires Verfahren
  • Recht auf Gleichbehandlung vor Gericht
  • Recht von Minderheiten auf Bewahrung ihrer Identität
  • Recht auf Gewerkschaftsfreiheit und Recht auf Streik
  • Recht auf angemessenes Wohnen
  • Recht auf ausreichende Nahrung
  • Recht auf Wasser
  • Recht auf Gesundheit.

Diese Auswahl bildet eine breite Mischung aus den Gruppen Arbeitsrechte, kulturelle Rechte, Rechte der Existenzsicherung, Verfahrensrechte und Schutz der persönlichen Integrität. Die Banken sind nicht direkt an diesen Menschenrechtsverletzungen beteiligt, aber sie werden über ihre Geschäftstätigkeit zu Komplizen jener Unternehmen, die Menschenrechte systematisch verletzen. Indem die CS und die UBS solchen Firmen Kredite geben oder sie bei der Kapitalbeschaffung unterstützen, tragen sie eine Mitverantwortung für begangene Menschenrechtsverletzungen.