Mode: Ein globales Geschäft

Am Beispiel der Modeindustrie lassen sich in Schule und Unterricht globale, wirtschaftliche, politische und zivilgesellschaftliche Zusammenhänge exemplarisch aufzeigen.

Aus der Perspektive von Public Eye sind zur Umsetzung des Themas Kleiderproduktion in Schule und Unterricht drei Themen von besonderer Bedeutung:

  1. Der Produktionsprozess
  2. Die Produktionsbedingungen mit Fokus auf Löhnen, die zum Leben reichen
  3. Sowie eine kritische Perspektive auf das Thema Konsum und Handlungsmöglichkeiten von sozialem und politischem Engagement, die über den Konsum hinaus gehen.
© Martin Bichsel

In Bezug auf die Thematisierung von kritischem Konsum ist das Vorschreiben radikaler Konsumänderungen jedoch wenig sinnvoll und frustriert die Lernenden schnell. Aus Sicht von Public Eye bringt es hingegen sehr viel, mit ihnen zu diskutieren, welche politische Haltung sie mit ihrem Konsumverhalten (unbewusst) vertreten, was ihnen persönlich als Konsumhaltung wichtig ist und welchen Beitrag sie über ihr Konsumverhalten hinaus in ihrer direkten Umgebung für eine gerechtere Welt leisten können (beispielsweise über ein soziales Engagement oder politische Handlungsperspektiven).

Umsetzung in Schule und Unterricht: Ideen und Materialien

Ausgehend von diesen Themen können weitere, damit zusammenhängende Thematiken im Unterricht aufgegriffen werden. Ein Vorschlag für einen roten Faden, resp. Ablauf durch die Bearbeitung dieser und damit zusammenhängender Themen, Verbindungen zu den Lehrplänen der Volksschule (Zyklus 2 und 3), Sek I sowie Sek II und verschiedene Ideen für die didaktische Umsetzung in Schule und Unterricht finden Sie auf den entsprechenden Seiten. Zudem werden zu den Themen jeweils Hintergrundinformationen und teilweise didaktisch aufbereitete Materialien zur Verfügung gestellt.

Die didaktischen Materialien wurden ursprünglich 2016 publiziert und waren bisher in Form einer DVD («Mode, ein globales Geschäft») im Handel erhältlich. 2020 wurden ausgewählte Unterlagen aktualisiert und stehen nun kostenlos zur Verfügung.

© Marion Nitsch

Das Thema Kleiderproduktion lässt sich einerseits im thematischen Unterricht bearbeiten, andererseits bietet sich für die Thematisierung auch eine fächerübergreifende Projektwoche mit der ganzen Schule an. Eine gute Ergänzung sind Besuche bei Firmen, ein Workshop mit dem Schulbesuchsteam von Public Eye oder Besuche in Schneider- und Design-Ateliers.

Verbindung zum Lehrplan

Die Beschäftigung mit der Modeindustrie ermöglicht eine Auseinandersetzung mit allen Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung: Wirtschaft (Bsp. Löhne der Angestellten), Umwelt (Bsp. ökologische Folgen), Gesellschaft (Bsp. kritisches Konsumverhalten), Zeit (Bsp. Wertschöpfungskette früher und heute) und Raum (Bsp. Produktionsweg eines Kleidungsstückes).

Nachhaltige Entwicklung ist die Leitidee der sprachregionalen Lehrpläne der Volksschule der Schweiz. Im Lehrplan 21 finden sich auch in vielen Fächern inhaltliche Verbindungen zum Thema Kleiderproduktion, beispielsweise in Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) oder Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH). Auch Teile der Rahmenlehrpläne der Stufe Sek II weisen Verbindungen zum Thema auf.