Ausschreibung 2023

Nach den erfolgreichen ersten beiden Ausgaben des anlässlich unseres 50-Jahre-Jubiläums 2018 lancierten Preises unterstützen wir auch 2023 wieder zwei journalistische Projekte mit je 10'000 CHF, deren Recherchen in jenen Weltregionen ansetzen, wo die Rechte von Mensch und Natur durch verantwortungslose Konzerne verletzt werden. Denn wer kann solches Unrecht besser dokumentieren als Medienschaffende oder NGO-Rechercheur*innen, die dort sind oder dorthin gehen, wo es geschieht?

Bedingungen

Die Recherche muss in Verbindung mit Geschäftspraktiken von Schweizer Firmen und/oder der Schweizer Politik stehen. Bedingung ist zudem, dass sie neue Einblicke in Bezug auf missbräuchliche Geschäftstätigkeiten in wirtschaftlich benachteiligten Ländern liefert – von Menschenrechtsverletzungen über Umweltverschmutzungen bis hin zu Korruptionsfällen und illegitimen Finanzgeschäften. Die Recherche ist exklusiv und darf zuvor noch nicht veröffentlicht worden sein. Das Endprodukt wird von Public Eye publiziert, kann nach Absprache aber auch andernorts erscheinen.

Einreichung

Eingereicht werden muss ein kurzer Beschrieb des Projekts (maximal eine A4-Seite beziehungsweise 400 Wörter), zusammen mit einem Profil der Personen, die es realisieren wollen. Ein grober Rechercheplan mit Kostenaufstellung soll der Jury ausserdem die Machbarkeit des Vorhabens aufzeigen und ein regelmässiges Reporting die termingerechte Durchführung sicherstellen.Falls schon andere Fördermittel für das Projekt bewilligt worden sind, muss dies im Konzept ausgewiesen werden. Das detaillierte Reglement für die Einreichung der Rechercheprojekte findet sich hier oder unten.

Jury

Die Jury, die über die Vergabe des Recherchestipendiums entscheidet, besteht aus 4 externen Expertinnen und Experten sowie 4 Mitarbeitenden von Public Eye.

Teilnahme

Teilnahmeberechtigt sind Journalistinnen und Journalisten genauso wie Mitarbeitende von NGOs oder anderen Institutionen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern recherchieren. Einsendeschluss für die Vorschläge ist der 7. April 2023 (per Email: awards@publiceye.ch). 

Reglement

Weitere Informationen

  • 1. Allgemeines

    1.1.
    Die Nichtregierungsorganisation Public Eye setzt sich dafür ein, dass Schweizer Unternehmen und die Schweizer Politik ihre Verantwortung zur weltweiten Achtung der Menschenrechte wahrnehmen.

    Mit ihrem Investigation Award unterstützt Public Eye finanziell zwei externe Recherchen , die einen Missstand in einem oder mehreren wirtschaftlich benachteiligten Ländern thematisieren, der eine direkte Verbindung zur Schweiz (einem Unternehmen, der Regierung, bestimmten Personen usw.) hat. Die Recherche soll bislang unveröffentlichte Fakten in Bezug auf problematische Praktiken ans Licht bringen – seien es Menschenrechtsverletzungen, Umweltschäden oder illegitime Finanzflüsse.

    1.2.
    Die Ausschreibung richtet sich an Journalistinnen und Journalisten ebenso wie an Mitarbeitende von NGOs oder wissenschaftlichen Institutionen, die mit journalistischen Methoden recherchieren.

    1.3.
    Die zwei Recherchen werden mit insgesamt 20'000 CHF unterstützt und von Public Eye publiziert.

  • 2. Fristen, Reporting und Bezahlung

    2.1.
    Die Projektanträge müssen bis spätestens am 7. April 2023 per Email (awards@publiceye.ch) eingereicht werden.

    2.2.
    Die prämierten Rechercheur*innen reichen ihren Text (inklusive eines «Making of» zum Ablauf der Arbeit) spätestens am 18. August 2023 bei Public Eye ein.

    2.3.
    Über den Lauf der Recherche wird Public Eye einmal monatlich kurz Zwischenbericht erstattet.

    2.4.
    Die erste Hälfte der einer Recherche zugesprochenen Summe wird direkt nach dem Juryentscheid ausbezahlt. Die zweite Hälfte wird bei Einreichung der fertigen Arbeit überwiesen.

    2.5.
    Sollte ein prämiertes Projekt nicht zum Abschluss gebracht werden können, müssen die Gründe dafür in einem Abschlussreport erläutert und das Preisgeld zurückerstattet werden.

  • 3. Inhalt der Projektanträge

    3.1.
    Eine kurze Beschreibung (max. eine A4-Seite beziehungsweise 400 Wörter) des Recherchevorhabens, das dessen Relevanz und Neuigkeitswert im vorgegebenen Raster aufzeigt (Selektionskriterien der Jury siehe unten). Die Recherche muss exklusiv sein (darf also noch nirgends publiziert worden sein) und von einer realistischen, auf Vorrecherchen gründenden Arbeitsthese ausgehen.

    3.2.
    Ein Lebenslauf der Bewerber*innen, die entweder als Journalist*in tätig sind oder für eine NGO arbeiten, welche journalistische Recherchen durchführt.

    3.3.
    Ein provisorisches Recherchedesign (Zeitplanung, Quellen, Etappen, Reisen usw.).

    3.4.
    Eine Grobschätzung des Projektbudgets mit den einzelnen Ausgabeposten.

  • 4. Verpflichtungen gegenüber Public Eye (inkl. Publikation)

    4.1.
    Die ausgewählten Rechercheurinnen und/oder Rechercheure erklären sich damit einverstanden, dass Public Eye die Resultate ihrer Arbeit publiziert. In Absprache mit Public Eye kann die Recherche auch andernorts publiziert werden. Ort und Datum der Erstveröffentlichung werden in diesem Fall zusammen mit Public Eye bestimm

    4.2.
    Die Arbeit muss in einer der folgenden Sprachen eingereicht werden: Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch.

  • 5. Auswahlkriterien der Jury

    5.1
    Die Jury bewertet die eingereichten Bewerbungen gemäss dem obenstehenden Kriterienraster und wählt zwei Projekte aus. Die Kriterien werden anhand der Skala in der rechten Spalte der Tabelle gewichtet.

  • 6. Die Jury

    6.1.
    Die Jury besteht aus acht Fachleuten, von denen vier Mitarbeitende von Public Eye sind.

    6.2.
    Die Jury wählt aufgrund der Qualität der eingereichten Bewerbungen zwei Gewinnerprojekte aus.

    6.3.
    Die Jury spricht den zwei ausgewählten Projekten je 10'000 CHF zu.
     

Weitere Infos

Rückfragen bitte an oliver.classen@publiceye.ch oder +41 (0)44 277 79 06

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