Firmenportraits

Wer sind die 10 Online-Modehändler, die wir in unserem Firmencheck unter die Lupe genommen haben? Und wie steht es bei ihnen um Transparenz und Verantwortung?

About You, Alibaba, Amazon, Asos, Bonprix, Galaxus, La Redoute, Shein, Wish, Zalando

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About You

ABOUT YOU SE & Co. KG

  • Shop-URL für die Schweiz: aboutyou.ch
  • Gründung: 2014
  • Firmensitz: Hamburg, Deutschland
  • Geschäftsmodell: Händler mit Eigen- und Fremdmarken und Handelsplattform
  • Sortiment: Bekleidung, Schuhe, Accessoires
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): About You, Edited
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): 200’521 (ermittelt auf der Webseite im Januar 2022)
  • Umsatz: 1,88 Mrd. Franken (1,74 Mrd. EUR, Geschäftsjahr 2021/22, Prognose)1

Weitere Informationen

  • Über About You

    About You wurde 2014 als Tochtergesellschaft des Hamburger Handelskonzerns Otto gegründet. Seitdem ist About You schnell gewachsen, inzwischen ist der Shop in 25 europäischen Märkten präsent, der Markteintritt in der Schweiz erfolgte Ende 2015. About You möchte gerne als «Europas persönlichster Fashion Online Shop»2 gesehen werden.

    Neben den Kernmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz hat About You vor allem in osteuropäischen Ländern hohe Bekanntheit und Marktanteile. Der Gesamtumsatz lag 2021/22 bei 1,88 Mrd. Franken, angestrebt werden 5 Milliarden bis 2025.3 Der Anteil der beiden Eigenmarken daran liegt im einstelligen Prozentbereich, den grössten Umsatz macht der Konzern mit dem Verkauf von Fremdmarken. Am stärksten wächst das Plattform-Geschäft, bei dem externe Partner (Händler und Modemarkenfirmen) ihre Produkte über den About-You-Shop verkaufen.

    Seit dem Börsengang 2021 ist About You ein eigenständiges Unternehmen; die Verbindungen zur ehemaligen Dachgesellschaft Otto sind jedoch immer noch stark. Die Familie und die Stiftung Otto besitzen 43,5% der Aktien, weitere knapp 20% werden von den Eigentümern der dänischen Bestseller-Gruppe gehalten,4 zu der Marken wie Vero Moda und Jack & Jones gehören – kein Wunder also, dass deren Produkte prominent im Shop vertreten sind.

Verantwortung bei About You?

About You sagt: «Als schnell wachsende Online Fashion Plattform wollen wir (…) Verantwortung für unser Handeln und unsere Erde übernehmen».5 Doch man spürt deutlich, dass das Unternehmen seinen Wachstumszielen mehr Bedeutung zumisst als der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit, vor allem wenn es um Arbeitsbedingungen geht. About You hat Klimaziele für sich definiert6 und sagt, es möchte die Kreislauffähigkeit seiner angebotenen Waren erhöhen. Von einem zirkulären Businessmodell ist das Unternehmen allerdings noch weit entfernt. About You räumt immerhin selbstkritisch ein: «Das ist ein komplexer Prozess, bei dem wir täglich Neues lernen (…) und längst nicht alles perfekt machen.»7

Stimmt, sagen wir dazu: About You sollte Worten Taten folgen lassen und sein Geschäftsmodell zugunsten eines konsequenten Menschenrechts- und Ressourcenschutzes anpassen, anstatt auf Wachstum und Umsatzmaximierung auf Kosten der Arbeiter*innen zu setzen. Eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wäre dabei ein wichtiger Bestandteil.

Unsere Einschätzung zu About You

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

About You gibt die direkten (tier 1) und einige indirekte (tier 2) Lieferanten seiner Eigenmarken über das Open Apparel Registry (OAR) bekannt.8 Das OAR macht Namen und Standorte von Fabriken transparent, enthält aber (noch) keine zusätzlichen Informationen wie die Anzahl der Beschäftigten oder die Eigentümer. Aktuell arbeitet das OAR an einer Erweiterung der Informationsbasis.
Wir haben keine Anforderung zur Veröffentlichung der Lieferkette für Fremdmarken gefunden.

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Ein klares Bekenntnis zur Gewährleistung existenzsichernder Löhne in der gesamten Lieferkette konnten wir nicht finden. About You erwartet von seinen Geschäftspartnern, dass sie den About You Verhaltenskodex9 einhalten, der auf dem Amfori BSCI Verhaltenskodex beruht. Darin ist die Einhaltung gesetzlicher Mindestlöhne ein verbindliches Kriterium, existenzsichernde Löhne sind hingegen nur als anzustrebende Erwartung formuliert. 

Wir haben bei About You weder eine zeitgebundene Strategie zur Sicherung existenzsichernder Löhne gefunden, noch spezifische Informationen zu Löhnen in der Lieferkette. Ebenso wenig eine Verpflichtung für Fremdmarken im Shop, existenzsichernde Löhne zu gewährleisten oder einen Fahrplan für existenzsichernde Löhne zu veröffentlichen.

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Es gibt je ein Logistik-Zentrum in Deutschland und der Slowakei, genauere Ortsangaben konnten wir nicht finden. Zumindest das slowakische Zentrum ist an ein externes Unternehmen ausgelagert. Darüber hinaus fanden wir auf der Website keine weiteren wesentlichen Informationen zur Logistik. 
About You berichtet über einige Massnahmen zur Verbesserung des Wohlbefindens der Beschäftigten, wie z.B. Yoga-Kurse, um Krankheitstage zu reduzieren. Diese Massnahmen scheinen jedoch nur direkt Beschäftigte in den Büros von About You zu erreichen, über die Arbeitsbedingungen in der Logistik haben wir keine aussagekräftigen Informationen gefunden.

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

About You kommuniziert über seine Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen und über seine Bemühungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft durch einen Ausbau des Geschäfts mit Second-Hand-Kleidung. Wir konnten jedoch keine Richtlinie finden, die die Vernichtung von Rücksendungen ausschliesst. Das Unternehmen teilte uns im direkten Austausch mit, es setze statt auf eine Richtlinie auf Massnahmen und Pilotprojekte zur Weiterverwertung gebrauchter Artikel. Der Anteil an Retouren, die weder hätten gereinigt noch repariert werden können und daher zerstört worden seien, habe 2021 bei unter 0,001% gelegen.

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

Alibaba

Alibaba Group Holding Limited

  • Shop-URL für die Schweiz: aliexpress.com, trendyol.de, allylikes.com
  • Gründung: 1999
  • Firmensitz: Hangzhou, China. Formal ist die Holding auf den Cayman Islands beheimatet.
  • Geschäftsmodell: Überwiegend Plattformgeschäft mit Logistik- und Zahlungsservices für Dritthändler. Zusätzlich Cloud-Computing und geringfügiges Geschäft mit Eigenmarken.
  • Sortiment: Generalist
  • Eigenmarken: Trendyol
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): Konnte aufgrund verschachtelter und wechselnder Darstellung auf der Webseite nicht berechnet oder geschätzt werden.
  • Umsatz: 103,29 Mrd. Franken (717,3 Mrd. RMB, 2021)10

Weitere Informationen

  • Über Alibaba

    Alibaba wurde 1999 von Jack Ma gegründet, zunächst als Grosshandels-Online-Plattform (Business-to-business, B2B) vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. Binnen weniger Jahre wurde dieses Geschäft um einen eigenen Zahlungsdienst (Alipay), einen Logistikdienst (Cainiao), diverse Handelsplattformen für Konsument*innen, ein Cloud Computing Segment und weitere Dienste erweitert. Die Handelsplattformen des Konzerns, Tmall und Tabao, sind mit Abstand Marktführer in China, wo Alibaba ähnlich dominant ist wie Amazon in den USA. Alibaba wächst weiter stark, im letzten Jahr stieg der Umsatz um 41% auf 103,29 Mrd. Franken, der Profit vor Steuern um 75% auf 24,48 Mrd. Franken (2021).11 Gründer Jack Ma ist dadurch zwischenzeitlich zum reichsten Mann Chinas geworden.12

    Bei Alibaba dominiert bis heute das Plattform-Geschäft. Der Konzern verkauft also nur sehr wenige Produkte selbst, sondern stellt anderen Händlern (gemäss Alibaba mehr als 2 Millionen) seine Shops und andere Dienstleistungen zur Verfügung. Alibaba hat spezielle Shops für unterschiedliche Zielgruppen und Länder. In der Schweiz ist vor allem Aliexpress relevant, wo dessen Umsatz auf 450 Millionen geschätzt wird (2020).13 Der Grossteil der Ware wird direkt in Einzelpaketen (Kleinwaren-Sendungen) aus China in die Haushalte geschickt. Welchen Anteil Kleidung ausmacht, ist unbekannt, doch anscheinend ist Alibaba mit den Zahlen nicht ganz zufrieden: Mit Allylikes hat der Konzern 2021 eine neue Plattform nur für Mode geschaffen, die stark an den Konkurrenten Shein erinnert, und auch das türkische Tochterunternehmen Trendyol hat kürzlichen einen neuen Mode-Shop eröffnet.

Verantwortung bei Alibaba?

Bei Alibaba spart man nicht an Pathos. Das Unternehmen erklärt in seinem letzten CSR-Bericht (von 2018) kurzerhand Nachhaltigkeit zur Kernmission des Unternehmens: «Wir glauben, dass das Vertrauen der Öffentlichkeit verdient wird, wenn wir zeigen, dass alles, was wir tun, nachhaltig ist.»14 Da verwundert es dann schon, dass man im weiteren Bericht keine Informationen zu Arbeitsbedingungen in Produktionsbetrieben und zur Nachhaltigkeit von Produkten findet, die über Alibabas Plattformen gehandelt werden. Die Aussage wird erst klar, wenn man Alibabas interessante Interpretation seines Plattformgeschäfts kennt: Der Konzern inszeniert sich als Partner von Millionen Kleinunternehmer*innen, die Alibaba-Plattformen und Dienstleistungen schafften bei diesen Arbeitsplätze und sicherere Einkommensquellen. «Nachhaltig» sei eben, was «langfristig Wertschöpfung» und damit verbunden «nachhaltige Profite» sichert.15 Zweifelsohne hat Alibaba tatsächlich unzähligen kleineren Unternehmen technisch den Weg geebnet, um an klassischen Zwischen- und Grosshändlern vorbei neue Kund*innen in ganz China und der Welt zu erreichen. Doch damit hat sich Alibaba selbst in die Position eines der mächtigsten Gatekeeper – wenn nicht des mächtigsten überhaupt –  in der Konsumgüterindustrie gebracht. Auf unglaubliche 1180 Milliarden Franken schätzt Alibaba den Wert der Waren, die im Geschäftsjahr 2020/21 über seinen Konzern gehandelt wurden.16

Angesichts dieser enormen Marktmacht ist es frappierend, dass wir bei Alibaba weder Hinweise auf eine Strategie zur Verbesserung der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit, noch ein Problembewusstsein in Bezug auf fehlenden existenzsichernde Löhne finden konnten. Um seiner Unternehmensverantwortung nachzukommen (und um Nachhaltigkeit wirklich in den Kern seines Geschäfts zu stellen), sollte Alibaba sein Geschäftsmodell zugunsten eines konsequenten Menschenrechts- und Ressourcenschutzes anpassen und für die über seine Plattform gehandelten Waren und deren Herstellungsprozesse ambitionierte soziale und ökologische Mindestvorgaben definieren und durchsetzen  – etwa die Umsetzung einer zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne und Transparenz in der Lieferkette.

Unsere Einschätzung zu Alibaba

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Auf Alibaba, Aliexpress und Allylikes werden keine Eigenmarken verkauft. Trendyol, Alibabas türkische E-Commerce-Plattform, verkauft mehrere Kollektionen unter eigenem Label, für welche wir allerdings keine Lieferanten-Informationen finden konnten.
Wir haben keine Verpflichtung zur Lieferkettentransparenz für Fremdmarken gefunden.

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Wir konnten bei Alibaba weder eine Verpflichtung noch eine Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne oder Informationen zu Löhnen in den Lieferketten finden. Auch für Dritthändler konnten wir keine entsprechenden Vorgaben finden. Die Einhaltung von Arbeits- und anderen Gesetzen ist die einzige lohnbezogene Vorgabe, auf die wir gestossen sind.17

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Die Alibaba-E-Commerce-Unternehmen scheinen überwiegend über die Logistik-Tochtergesellschaft Cainiao zu arbeiten, aber wir konnten keine aussagekräftigen Informationen zu logistischen Standorten und zu den dortigen Arbeitsbedingungen finden.

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

Wir konnten keine Richtlinie zum Ausschluss der Vernichtung von Retouren finden.

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

Amazon

AMAZON.com, Inc.

  • Shop-URL für die Schweiz: amazon.de, amazon.fr, amazon.it
  • Gründung: 1994
  • Firmensitz: Seattle, USA
  • Geschäftsmodell: Onlinehandel mit Eigen- und Fremdmarken, zusätzlich Plattformgeschäft mit Logistik- und Zahlungsservices für Dritthändler. Ferner Cloud-Computing und Angebot von Streaming-Diensten.
  • Sortiment:Generalist
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): Amazon Essentials, Lark & Ro und viele weitere
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): 400’000 (eigene grobe Schätzung, Januar 2022)
  • Umsatz: 429,4 Mrd. Franken (469,8 Mrd. USD, 2021)18

Weitere Informationen

  • Über Amazon

    Amazon wurde 1994 von Jeff Bezos als Online-Buchhandlung gegründet. Das Unternehmen expandierte rasch: Zunächst kamen Filme und andere Medien hinzu, durch Übernahmen von Online-Buchhändlern in Deutschland und Grossbritannien wurde Amazon 1998 international. Heute ist Amazon der weltweit grösste Online-Handelskonzern mit einem Jahresumsatz von 429,4 Milliarden Franken.19 Über Webseiten auf fünf Kontinenten werden Konsumprodukte jeglicher Art verkauft. Doch der eigene Online-Detailhandel ist heute nur noch ein Teil des Konzerngeschäfts; sein Anteil am Konzernumsatz lag 2021 bei lediglich 47%. Wichtiger wird hingegen das Marktplatzgeschäft: Die Einnahmen aus Provisionen und anderen von Dritthändlern erhobenen Gebühren wuchsen in den letzten zwei Jahren im Schnitt um 39% pro Jahr und trugen 2021 bereits 22% zum Konzernumsatz bei. Noch stärker wächst nur Amazons Geschäft mit Werbung (+57% pro Jahr seit 2019).20 Weitere wichtige Segmente sind das Musik- und Videostreaming und diverse Cloud-Computing-Services sowie andere IT-Dienstleistungen (Amazon Web Services).

    Als Modehändler wird Amazon vor allem seit 2009 wahrgenommen, als der Konzern den US-Online-Schuhhändler Zappos übernahm. Amazon selbst veröffentlicht keine Zahlen zu seinen Mode-Umsätzen, aber Bankanalysten von Wells Fargo schätzen den Bekleidungs- und Schuhumsatz von Amazon in den USA 2020 auf 41 Milliarden US-Dollar (38,5 Mrd. Franken). Damit wäre der Konzern der grösste Händler im Land.21 In der Schweiz verkauft Amazon hauptsächlich über den deutschen und den französischen Shop; beide sind der Europäischen Amazon-Zentrale im Steuerparadies Luxemburg zugeordnet. Die Carpathia AG schätzt den Umsatz in der Schweiz für 2020 auf 820 Millionen Franken22 – wie viel davon Kleidung und Schuhe ausmachen, ist unklar.

Verantwortung bei Amazon?

Öffentliche Reputation und Selbstbeschreibung stehen sich bei Amazon diametral entgegen. Während Gründer und Ex-Chef Jeff Bezos das Unternehmen als «weltbesten Arbeitgeber», «sichersten Arbeitsort der Welt», führend bei der Anhebung von Mindestlöhnen und im Herzen einer Unternehmensbewegung für Klimaschutz sehen möchte,23 ist Amazon für andere die Verkörperung des rücksichtslosen Plattformkapitalismus des 21. Jahrhunderts. Die Vorwürfe sind so umfassend und vielfältig, dass es bei Wikipedia einen separaten Artikel zur Kritik an Amazon gibt, der ausgedruckt 41 Seiten lang ist.24 Missbrauch von Marktmacht zulasten kleiner Händler, Steuervermeidung, Gewerkschaftsbehinderung und schlechte Arbeitsbedingung, Zerstörung von gebrauchstauglichen Produkten und Verletzungen des Datenschutzrechts sind nur einige der Kritikpunkte. Amazon weist diese zurück.

Schauen wir auf den Bereich Mode, so finden wir keine Anzeichen dafür, dass Amazon seinen Einfluss nutzen würde, um Arbeitsbedingung von Arbeiter*innen systematisch zu verbessern: Wir sehen keine Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne in den Lieferketten. Amazon scheint auch keine ernsthaften Nachhaltigkeitsanforderungen an die Produkte auf seiner Plattform zu implementieren und nichts zu unternehmen, um exzessiven Konsum einzudämmen. Ganz im Gegenteil wird dieser durch Rabattschlachten wie «Prime Day» oder «Black Friday» massiv gefördert. Führungsrolle bei der Nachhaltigkeit? Fehlanzeige.  

Amazon sollte sein Geschäftsmodell zugunsten eines konsequenten Menschenrechts- und Ressourcenschutzes anpassen, seine Verantwortung als Gatekeeper aktiv wahrnehmen und für die über seine Plattform gehandelten Waren und deren Herstellungsprozesse ambitionierte soziale und ökologische Mindeststandards definieren und durchsetzen. Eine kooperative Haltung gegenüber Gewerkschaften und eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wären dabei wichtige Bestandteile.

Unsere Einschätzung zu Amazon

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Amazon veröffentlicht eine Liste und eine Karte mit Lieferanten für Eigenmarken,25 jedoch ohne Angaben zu Dachgesellschaften und ohne Informationen zur Anzahl der Arbeiter*innen und der Art der produzierten Produkte. Auch bleibt unklar, ob alle Lieferanten in der Liste aufgeführt und welche Produktionsstufen erfasst sind.

Wir haben keine Verpflichtung zur Lieferkettentransparenz für Fremdmarken gefunden.

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Wir konnten bei Amazon weder eine Verpflichtung noch eine Strategie zur Sicherung existenzsichernder Löhne oder Informationen zu Löhnen in den Lieferketten finden. Lediglich eine Ermutigung (!) an die Lieferanten, kontinuierlich auszuwerten, ob die Arbeiter*innen genug verdienen, um ihre sowie die Grundbedürfnisse ihrer Familien zu decken.
Auch für Dritthändler konnten wir keine Vorgabe zur Gewährleistung existenzsichernde Löhne oder zur Veröffentlichung einer entsprechenden Strategie finden.

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Amazon veröffentlicht einige Informationen über seine Logistikzentren, einschliesslich Ortsangaben.26 Allerdings wird für uns daraus nicht klar, ob Retouren in der gleichen oder in separaten Einrichtungen abgewickelt werden. Amazon veröffentlicht Informationen über seine Lieferdienste im Allgemeinen, aber nicht über alle beteiligten Unternehmen, da in diesem Bereich viele Dienstleistungen and Fremdfirmen ausgelagert werden.
Amazon veröffentlicht einige Informationen zu den Arbeitsbedingungen in der eigenen Logistik, das Unternehmen lagert jedoch sehr viele Prozesse strategisch an Fremdfirmen aus, insbesondere im Bereich der Lieferung. Wir haben keine Informationen über Gesamtarbeitsverträge gefunden, jedoch Anzeichen für Amazons Widerwillen, Tarifverträge abzuschliessen, zum Beispiel mit der Gewerkschaft Verdi in Deutschland.27

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

Wir konnten keine Richtlinie finden, die die Vernichtung von Waren ausschliesst. Amazon kommuniziert ausführlich darüber, wie das Unternehmen mit Retouren umgeht und wie es versucht, Produktzerstörungen zu vermeiden, jedoch ohne spezifische Zahlen und Prozentangaben.28 Ausssserdem bietet Amazon weiterhin die Vernichtung von Waren als Dienstleistung für Dritthändler auf seinem Marktplatz an.29 Ferner fanden wir mehrere Medienberichte, die die Vernichtung von Produkten dokumentieren. 

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

Asos

ASOS plc

  • Shop-URL für die Schweiz: asos.com
  • Gründung: 2000
  • Firmensitz: London, UK
  • Geschäftsmodell: Onlinehandel mit Eigen- und Fremdmarken, Marktplatz für Dritthändler und gebrauchte Kleidung 
  • Sortiment: Bekleidung, Schuhe, Accessoires, Kosmetik
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): Asos Design, Asos Edition, Asos White, Asos Made in Kenya, Asos 4505, HIIT, Miss Selfridge, Topman, Topshop
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): 154’850 (ermittelt auf der Webseite im Januar 2022)
  • Umsatz: 4,92 Mrd. Franken (3,91 Mrd. GBP, 2021)30

Weitere Informationen

  • Über Asos

    Asos ist der grösste Online-Modehändler im Vereinigten Königreich, das restliche Europa und Nordamerika sind weitere wichtige Absatzmärkte. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen ging bereits ein Jahr später an die Börse, der Umsatz lag 2021 bei 4,92 Mrd. Franken31. Die Hauptzielgruppe, 20- bis 30-Jährige, wird sowohl mit Eigen- als auch mit Fremdmarken umworben. Der dänische Modekonzern Bestseller (u.a. Vero Moda, Jack Jones) ist mit 26% grösster Anteilseigner,32 dementsprechend präsent sind diese Marken auch auf der Plattform. 2021 übernahm Asos Topshop und weitere Marken der insolventen Detailhandelsgruppe Arcadia. Umsatzzahlen für die Schweiz veröffentlicht Asos nicht. Der Schweizer Markt wird über ein Logistikzentrum im Umland von Berlin beliefert. 

Verantwortung bei Asos?

Asos möchte ein «verantwortungsbewusstes Unternehmen sein, das Menschen Vorteile bietet und seine Auswirkungen auf den Planeten minimiert».33 Asos spricht sich in einem Statement öffentlich für eine gesetzliche menschenrechtliche Sorgfaltsprüfungspflicht aus.34 Einblicke in seine bisherigen Massnahmen gewährt das Unternehmen in Form verschiedener thematischer Berichte, eine Zukunftsvision ist in einer «Fashion with Integrity» Strategie dargelegt: Angestrebt wird darin u. a. Klimaneutralität bis 2030, eine Verlängerung des Lebenszyklus von Produkten und mehr Transparenz. Asos wird bei einigen Themen sehr konkret (z. B. bei der Lieferkettentransparenz), veröffentlicht Selbstverpflichtungen (z. B. gegen uigurische Zwangsarbeiter*innen) und unterzeichnet verbindliche Abkommen wie den Internationalen Accord für Gebäudesicherheit.

An anderen Stellen mangelt es hingegen an Klarheit, etwa bezüglich konkreter messbarer Ziele zu existenzsichernden Löhnen, bei der Frage, was das Unternehmen unter «nachhaltigeren Materialien» versteht oder wie dem Risiko prekärer Arbeitsbedingungen in der Logistik begegnet wird.  

Asos sollte sein Geschäftsmodell anpassen, um konsequentem Menschenrechts- und Ressourcenschutz über Wachstum und Umsatzmaximierung stellen. Eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wäre dabei ein wichtiger Bestandteil.

Unsere Einschätzung zu Asos

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Asos veröffentlicht eine Liste aller direkter Zulieferer (Tier 1) sowie weiterer nachgelagerter Betriebe (Tier 2 und 3), jedoch ohne Informationen über deren Dachgesellschaften.35 Als zusätzliche Informationen enthält die Liste Daten zur Geschlechterzusammensetzung der Belegschaft.
Bezüglich Fremdmarken fanden wir nur die Vorgabe, dass diese ihre erste Zuliefererebene kennen und diese Daten auf Anfrage an Asos weitergeben müssen, aber keine Anforderung zur Veröffentlichung. Wir haben ferner die Ankündigung gefunden, dass Fremdmarken spätestens bis 2025 den «Transparency Pledge», eine Selbstverpflichtung zu Lieferkettentransparenz, unterzeichnet haben müssen.36

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Asos erwähnt existenzsichernde Löhne in mehreren Dokumenten als vages Ziel für die Zukunft. Der Verhaltenskodex für Lieferanten enthält jedoch nur eine schwache Vorgabe zu Löhnen, die nur die Grundbedürfnisse der Arbeiter*innen, nicht aber die ihrer Familien berücksichtigt.37 Wir konnten auch keine andere explizite Verpflichtung zu existenzsichernden Löhnen finden.
Asos ist Mitglied von ACT, einer Multistakeholder-Initiative, die darauf abzielt, schrittweise höhere Löhne durch Verhandlungen zu erreichen. Das Unternehmen kommuniziert zu seinem Engagement in ACT-Länderprogrammen und zur Anwendung der ACT-Einkaufspraxiskriterien (die bis Ende 2021 erfüllt werden sollten), es wurden aber keine Details und keine zeitgebundenen Ziele für Lohnerhöhungen gefunden. Diese Initiative hat seit ihrer Gründung 2016 jedoch noch in keinem Land konkrete Lohnerhöhungen aushandeln können, als Strategie ist die Mitgliedschaft in einer Initiative ohne feststellbare Fortschritte unzureichend. Pläne zu existenzsichernden Löhnen bleiben auch in der Zukunftsstrategie von Asos 2030 vage. Das Unternehmen kündigt einen jährlichen Umsetzungsbericht zu Menschenrechten ab 2023 an, der auch Löhne umfassen soll; Details sind jedoch unklar.38
Konkrete Informationen zu Lohnhöhen in der Lieferkette konnten wir den Unterlagen keine entnehmen.
Asos erwartet von Fremdmarken eine Richtlinie zu ethischem Handel, eine spezifische Anforderung bezüglich existenzsichernder Löhne haben wir jedoch nicht finden können.

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Asos veröffentlicht einige Informationen über neun Logistikstandorte (Versand- und Retourenzentren).39 Einige der Logistikzentren scheinen von Drittunternehmen betrieben zu werden, wir fanden hierzu keine klare Aufstellung. Auch andere Informationen wie etwa zur Anzahl der Beschäftigten, zu Lieferdiensten oder zu den Arbeitsbedingungen in der Logistik  konnten wir nicht finden.

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

Asos berichtet, das Unternehmen habe eine Richtlinie zur Vermeidung von Müll (zero landfill policy).40 Ein Dokument, das diese Richtlinie umreisst, konnten wir jedoch nicht finden, genauso wenig wie Informationen über ihre Umsetzung.

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

Bonprix

BONPRIX Handelsgesellschaft mbH

  • Shop-URL für die Schweiz: bonprix.ch
  • Gründung: 1986
  • Firmensitz: Hamburg, Deutschland
  • Geschäftsmodell: Onlinehandel mit eigenen Modemarken
  • Sortiment: Bekleidung, Schuhe, Accessoires, Möbel und Einrichtungsgegenstände
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): bpc, bpc selection, Bodyflirt, Rainbow, John Baner
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): Rund 20’000 (Firmenangabe)
  • Umsatz: 1,89 Mrd. Franken (1,76 Mrd. Euro, 2020/21)41

Weitere Informationen

  • Über Bonprix

    Bonprix ist ein Tochterunternehmen des deutschen Handelskonzerns Otto. Als es 1986 gegründet wurde, sollte es mit einem niedrigeren Preisniveau als im Katalog des Dachkonzerns neue Zielgruppen ansprechen. Bonprix hat sich vom Katalog-Versandhändler zum Onlinehändler weiterentwickelt, der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2020/21 bei 1,89 Mrd. Franken.42 Trotz Zuwächsen scheint Bonprix der Stärke seiner eigenen Webseite und App nicht ganz zu vertrauen und experimentiert mit neuen Vertriebskanälen: Seit Ende 2021 bietet das Unternehmen sein Damen-Bekleidungssortiment auch auf Zalando an und schaltet Werbung auf dieser Konkurrenzplattform. In der Schweiz ist Bonprix seit 2005 mit einem eigenen Webshop präsent. Auf Anfrage teilt das Unternehmen mit, es habe darüber Waren im Wert von mehr als 85 Millionen Franken verkauft (2020) - damit gehört es zu den grössten Online-Modehändlern der Schweiz.

Verantwortung bei Bonprix?

Bonprix verspricht, dass bis 2030 alle seine Produkte nachhaltig sein sollen43 und dass sich die Mode «nicht nur für die Träger*in» gut anfühlen soll: «Das positive Gefühl sollen alle Menschen teilen, die ein bonprix Produkt in den Händen halten – von der Näherin zum Beispiel in Bangladesch bis zur Kundin».44

Das klingt schön, doch in der Praxis ist das Unternehmen davon noch weit entfernt. Ein konkretes Engagement von Bonprix oder des Dachkonzerns Otto, um etwa Armutslöhne auf ein existenzsicherndes Niveau anzuheben, konnten wir nicht feststellen. Hier müsste das Unternehmen deutlich über die Mitgliedschaft in einer Arbeitsgruppe des deutschen Textilbündnisses und vage Zukunftsversprechen hinausgehen und konsequenten Menschenrechtsschutz im Geschäftsmodell priorisieren. Etwas klarer sind die Bonprix-Ziele bezüglich der Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit seiner Materialien und Produkte: Das Unternehmen versieht hier immerhin einige Meilensteine mit konkreten Zeitzielen (z.B. zur Reduktion gefährlicher Chemikalien), bei anderen Herausforderungen, wie etwa der Kreislauffähigkeit der Produkte (circular design) sind die Ziele aber auch noch unkonkret.45

Bonprix sollte sein Geschäftsmodell anpassen, um konsequentem Menschenrechts- und  Ressourcenschutz über Wachstum und Umsatzmaximierung zu stellen. Eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wäre dabei ein wichtiger Bestandteil.

Unsere Einschätzung zu Bonprix

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Bonprix veröffentlicht eine Lieferantenliste, die «mehr als 80%»  der Produktion abdeckt.46 Die Liste enthält Informationen, die über die Transparenzverpflichtung «Transparency Pledge» hinausgehen, wie z. B. die Dauer der Geschäftsbeziehung und die bei Audits verwendeten Sozialstandards. Informationen über Dachgesellschaften fehlen jedoch oder sind unvollständig. 
Bonprix verkauft fast nur Eigenmarken (Fremdmarken wie Disney machen weniger als 1% aus und scheinen aufgrund der Markenrechte nur formal Fremdmarken zu sein).

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Bonprix erwartet von seinen Geschäftspartnern, dass sie den Amfori BSCI-Verhaltenskodex einhalten. Darin ist die Einhaltung gesetzlicher Mindestlöhne ein verbindliches Kriterium, existenzsichernde Löhne sind hingegen nur als anzustrebende Erwartung formuliert. Ein klares Bekenntnis zur Gewährleistung existenzsichernder Löhne in der gesamten Lieferkette und eine zeitgebundene Roadmap oder Strategie zur Sicherung derselben konnten wir nicht finden. Auch in seinen Zielen für 2025 sagt Bonprix nur vage, es wolle Existenzlöhne gemeinsam mit Branchenpartnern fördern, skizziert aber nicht, was das bedeuten soll.47 Wir konnten keine spezifischen Informationen zu Löhnen in der Lieferkette finden.
Bonprix verkauft fast nur Eigenmarken.

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Im Rahmen seiner Kommunikation zu den Klimaauswirkungen teilt Bonprix mit, dass 97% der Bestellungen über Hermes Logistik abgewickelt werden,48 eine weitere Gesellschaft der Konzernholding Otto. Auf den Unternehmenswebseiten von Otto konnten wir Informationen zu einigen Logistik-Standorten finden, die sich auch mit Lagerung, Versand und Retouren für Bonprix befassen, jedoch nicht zu allen Teilen der Logistikkette oder nur mit wenigen Details.49
Aussagekräftige Informationen über die Arbeitsbedingungen in Logistikdienstleistungen suchten wir vergeblich: Otto berichtet, dass Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen in der Paketzustellung durch Audits geprüft würden, wir fanden jedoch keine Auskunft über die Art der Arbeitsverhältnisse oder über Tarifverträge bei Subunternehmen.

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

Auf der Website von Bonprix konnten wir keine Richtlinie finden, die die Vernichtung von Rücksendungen ausschliesst. Die Website des Dachkonzerns Otto hält hingegen einige Informationen zum Umgang mit Retouren bereit, allerdings nur mit groben Angaben zu Mengen.50 Demzufolge würde sich der Anteil von Vernichtungen im Promillebereich bewegen.

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

Galaxus

DIGITEC GALAXUS AG

  • Shop-URL für die Schweiz: galaxus.ch
  • Gründung: 2012 (Digitec: 2001)
  • Firmensitz: Zürich, Schweiz
  • Geschäftsmodell: Onlinehandel mit Fremdmarken sowie einigen Eigenmarken der Mehrheitseigentümerin Migros, Handelsplattform für Dritthändler
  • Sortiment: Generalist
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): Ellen Amber, John Adams (Eigenmarken der der Mehrheitseigentümerin Migros)
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): 175’794 (ermittelt auf der Webseite im Januar 2022)
  • Umsatz: 2,12 Mrd. Franken (Digitec Galaxus, 2021)51

Weitere Informationen

  • Über Galaxus

    Galaxus ist aktuell das grösste Schweizer Online-Warenhaus. Galaxus wurde 2012 lanciert, um den bereits seit 2001 bestehenden Elektronik-Onlineshop Digitec zu erweitern. Beide Shops bilden gemeinsam die Digitec Galaxus AG, welche im Jahr 2021 insgesamt 2,12 Mrd. Franken umsetzte.52 Seit 2018 expandiert Galaxus auch ins Ausland, zunächst mit Onlineshops in Deutschland und Österreich.

    Galaxus nimmt in der Schweiz die Rolle ein, die in den Nachbarländern oft Amazon innehat: die des Onlineshops, den fast jeder kennt und der fast alles im Angebot hat. Während die Schweizer Zollgrenze für Amazon und andere ausländische Onlinehändler eine erhebliche technische Hürde für den Handel darstellt, ist sie für Galaxus ein strategischer Vorteil. Um diesen weiter auszuschöpfen, betreibt Digitec Galaxus seit 2018 im deutschen Weil am Rhein das Logistikzentrum «EC-Hub», das Zollabfertigung, Abrechnung der Mehrwertsteuer und Versandlogistik für Sendungen aus dem Ausland automatisiert. Wichtig ist dies vor allem für das Plattformgeschäft von Galaxus, welches seit einigen Jahren massiv forciert wird, um das Sortiment durch Angebote von Dritthändlern auszuweiten.

    Seit 2015 ist die Migros mit 70% Mehrheitseigentümerin von Galaxus Digitec. Der Onlinehändler ist damit eine Tochtergesellschaft des orangen Detailhandelsriesen (und ein zusätzlicher Vertriebskanal für einige Migros-Eigenmarken).

Verantwortung bei Galaxus?

Galaxus schreibt: «Immer mehr Kunden möchten nachhaltiger einkaufen. Als Onlinehändler können wir einiges dazu beitragen. Nicht in erster Linie, was den betriebseigenen CO2-Ausstoss angeht, sondern als Informations- und Inspirationsplattform, die mit Mythen aufräumt, Transparenz schafft und das CO2-neutrale Shoppen möglich macht.53 Mit diesem Ansatz schränkt Galaxus sein Handlungsfeld auf den engen Bereich der Reduktion des CO2-Fussabdrucks im eigenen Geschäftsbereich ein. Die weitergehende Verantwortung reicht Galaxus einfach an die Konsument*innen weiter: Sie können CO2-Emissionen ihrer Einkäufe auf der Plattform kompensieren – oder es sein lassen. Sie können Waren kaufen, die von Galaxus durch Suchfilter als «nachhaltiger» gekennzeichnet sind – oder andere. Darüber hinaus verfasst die Galaxus-Redaktion54 gelegentlich Reviews zu Nachhaltigkeitsaspekten bei bestimmten Produkten aus dem Shop. «Was diese Fakten für dich als Konsumenten bedeuten, entscheidest allein du»,55 schreibt Galaxus - es scheint dem Unternehmen egal zu sein, ob es seinen Umsatz mit ausbeuterisch hergestellten oder etwas nachhaltigeren Waren macht. Ambitionierte Nachhaltigkeitsvorgaben für das eigene Sortiment oder für Dritthändler, die ihre Waren auf Galaxus anbieten, konnten wir nicht finden:  die schwachen Grundanforderungen in den Allgemeinen Kaufbedingungen umfassen lediglich die Einhaltung lokaler Gesetze und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).56

Als Tochterunternehmen der Migros wäre Galaxus eigentlich auch an das Nachhaltigkeitsleitbild der Migros-Gruppe gebunden, welches u.a. «auf ein nachhaltiges Sortiment, Klimaschutz, Kreislaufschliessung und die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts» fokussiert.57 Unterhalb dieses Daches sollten alle Unternehmen der Migros-Gruppe ferner individuelle Nachhaltigkeitsziele formulieren.58 Bis auf die oben genannten Punkte zu CO2-Emissionen, Kompensationsangebot und Nachhaltigkeitsfilter konnten wir jedoch keine Ziele identifizieren.

Wir sehen bei Galaxus grossen Nachholbedarf: Das Unternehmen sollte sein Geschäftsmodell anpassen, um konsequentem Menschenrechts- und Ressourcenschutz Priorität vor Wachstum und Sortimentsausweitung zu geben. Lieferkettentransparenz und eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wären dabei wichtige Bestandteile.

Unsere Einschätzung zu Digitec Galaxus

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Galaxus hat keine Mode-Eigenmarken, führt jedoch Marken der Mehrheitsaktionärin Migros (wie Ellen Amber). Seit Dezember 2021 veröffentlicht die Migros eine Lieferantenliste mit Informationen zu den meisten Aspekten der Transparenzverpflichtung  «Transparency Pledge», Informationen über Dachgesellschaften fehlen jedoch.
Wir haben keine Vorgabe zu Lieferkettentransparenz für Fremdmarken gefunden.

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Wir konnten bei Galaxus weder eine Verpflichtung zu noch eine Strategie zur Sicherung existenzsichernder Löhne finden, und auch keine Informationen zu Löhnen in den Lieferketten. Die Sozialstandards für Hersteller sehen lediglich die Einhaltung lokaler Gesetze und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vor.59
Auch für Dritthändler konnten wir keine Vorgabe zur Gewährleistung existenzsichernder Löhne oder zur Veröffentlichung einer entsprechenden Strategie finden.

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Die Galaxus-Webseite bietet einige Informationen zu den Logistikzentren in Wohlen und Dintikon – allerdings über verschiedene Blogposts verstreut – und die Post wird als Versanddienstleister angegeben.60 Die Abwicklung der Logistik von Dritthändlern (die einen grossen Teil der Modeartikel bereitstellen und oft direkt verschicken) wird nicht klar kommuniziert. Für Konsument*innen sieht es so aus, als kämen die Artikel direkt von Galaxus. 
Im Hinblick auf Details zu den Arbeitsbedingungen in der Logistik sind wir auf der Website nicht fündig geworden. Stattdessen sind wir bei der Suche auf einen Medienbericht mit Hinweisen auf prekäre Arbeitsbedingungen gestossen.61

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

Galaxus informiert u.a. mit einem Video über die Abwicklung von Retouren.62 Wir konnten allerdings keine Richtlinie finden, welche die Entsorgung von Rücksendungen ausschliesst. Im Gegenteil: Die Entsorgung wird sogar als Dienstleistung für Dritthändler angeboten, welche die Logistik von Galaxus nutzen.63 Galaxus teilte uns jedoch im Gespräch mit, das sei in der Praxis nicht die Regel, das Unternehmen sei sehr bestrebt, Retouren wieder einer Nutzung zuzuführen.

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

La Redoute

LA REDOUTE

  • Shop-URL für die Schweiz: laredoute.ch
  • Gründung: 1837
  • Firmensitz: Roubaix, Frankreich
  • Geschäftsmodell: Onlinehandel mit Eigen- und Fremdmarken, zusätzlich Marktplatz für Dritthändler
  • Sortiment: Bekleidung, Schuhe, Heimtextilien, Einrichtung, Möbel
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): La Redoute Collections, Anne Weyburn, La Redoute Collections Plus
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): 19’916 (ermittelt auf der Webseite im Januar 2022)
  • Umsatz: 1,12 Mrd. Franken (1,06 Mrd. Euro, 2020)64

Weitere Informationen

  • Über La Redoute

    La Redoute wurde 1837 als Wollspinnerei gegründet. Das Textilunternehmen stieg später in die Kleiderfertigung ein und entwickelte sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum führenden Textil-Versandhändler Frankreichs. Ab den 1950ern kamen auch Einrichtungsgegenstände hinzu. La Redoute verkaufte Modekollektionen in Zusammenarbeit mit bekannten Designhäusern und war bis 2014 Teil der Luxus-Gruppe Pinault Printemps Redoute (PPR-Gruppe, heute Kering). Das einst florierende Kataloggeschäft geriet ab den 2010er Jahren in die Krise, auch aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch den Onlinehandel. La Redoute schrieb Verluste und der Umsatz ging zurück. 2014 wurde La Redoute für einen symbolischen Preis an zwei Unternehmer*innen verkauft, die La Redoute seitdem als Onlinehändler neu aufstellen. Ab 2018 übernahm Galeries Lafayette den Mehrheitsbesitz. Das Unternehmen betreibt inzwischen mehrere internationale Onlineshops und einen Marktplatz für Dritthändler. Der Umsatz steigt wieder, in den letzten fünf Jahren um rund einen Drittel auf 1,12 Mrd. Franken (2020).65 Ob das Unternehmen immer noch Verluste schreibt, ist unklar, Geschäftsberichte werden nicht veröffentlicht. 

Verantwortung bei La Redoute?

Das Unternehmen schreibt, es wolle «verantwortungsvollen Konsum» fördern und «gesellschaftliche und ökologische Werte hochhalten.»66 Der Nachhaltigkeitsbericht von La Redoute ist zugleich der Fortschrittsbericht zur Mitgliedschaft in der freiwilligen Unternehmensinitiative Global Compact,67 die darin vorgestellten Massnahmen erscheinen vor allem in Bezug auf soziale Aspekte wenig ambitioniert: Zur Sicherstellung von Arbeitsrechten in der Produktion liegt der Fokus fast nur auf Fabrikaudits, die eigene Einkaufspraxis und existenzsichernde Löhne werden hingegen nicht thematisiert. In Bezug auf Menschenrechte gibt es keine Hinweise auf eine umfassende Sorgfaltsprüfungspflicht, stattdessen hebt die Firma hierzu Spenden zugunsten benachteiligter Familien und Frauen hervor. Das Unternehmen verspricht ansonsten,bis 2030 CO2-neutral und frei von Einweg-Plastik zu sein, und dass bis 2025 alle Produkte seiner Eigenmarken nachhaltig sein sollen.

Bei einer tiefergehenden Betrachtung fällt allerdings auf, dass die Kriterien dafür bislang sehr schwach ausfallen. So reicht es etwa, dass Produkte bloss eines (!) von 38 Kriterien für «Go for Good»-Produkte des Dachkonzerns Galeries Lafayettes erfüllen, um sich als nachhaltig zu qualifizieren.68 Auch Produkte, die in Europa gefertigt werden, gelten automatisch als nachhaltig.

Wir finden: Um gesellschaftliche und ökologische Werte wirklich hochzuhalten, sollte La Redoute konsequentem Menschenrechts- und Ressourcenschutz in seinem Geschäftsmodell Priorität einräumen vor Wachstum und Umsatzmaximierung. Lieferkettentransparenz und eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wären dabei wichtige Bestandteile.

Unsere Einschätzung zu La Redoute

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Wir konnten keine Liste der Lieferanten der La-Redoute-Eigenmarken finden. Auch für Fremdmarken haben wir keine Lieferkettentransparenz-Anforderung gefunden.

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Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Wir konnten bei La Redoute keine Verpflichtung zu existenzsichernden Löhnen finden. Die Sozialstandards für Lieferanten des Unternehmens beziehen sich nur auf lokale Gesetze und ILO-Kernkonventionen. Wir konnten auch keinen zeitgebundenen Aktionsplan oder eine Strategie zur Sicherung existenzsichernder Löhne finden. La Redoute kündigt für die Zukunft «100% verantwortungsvolle Produkte bei den Eigenmarken» an, aber existenzsichernde Löhne in der Produktion sind dabei keine Anforderung.
Spezifische Informationen zu Löhnen in der Lieferkette konnten wir nicht ermitteln, ebenso wenig eine Anforderung an Dritthändler, existenzsichernde Löhne zu gewährleisten oder einen Aktionsplan für existenzsichernde Löhne zu veröffentlichen.

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Auf der Website haben wir nur wenige Informationen über französische Logistikzentren gefunden,69 aber keine Details etwa zu Subunternehmen, zur Paketzustellung oder zur Abwicklung der Logistik ausserhalb Frankreichs.
Erfolglos war auch die Suche nach Informationen über die Arbeitsbedingungen in der Logistik.

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Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

La Redoute erklärt, dass unverkaufte Gegenstände nicht entsorgt, sondern gespendet werden.70 Aber wir konnten keine klare Richtline dazu oder Details zur Umsetzung finden. Auch bezieht sich die Aussage nur auf «unverkaufte» Artikel und es wird nicht klar angegeben, ob dies alle Rücksendungen einschliesst.

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

Shein

SHEIN (Guangzhou Xiyin International Import & Export Co., Ltd., 广州希音国际进出口有限公司)

  • Shop-URL für die Schweiz: ch.shein.com
  • Gründung: 2008
  • Firmensitz: Guangzhou, China (Formal ist Shein eine Tochtergesellschaft einer Firma auf den British Virgin Islands)
  • Geschäftsmodell: Onlinehandel mit eigenen Modemarken
  • Sortiment: Bekleidung, Schuhe, Kosmetik
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): Shein, Romwe, Motf, Emery Rose, Emmacloth, Luvlette, Glowmode, Dazy, She&In, Shein Curve, Sheinkids (und weitere)
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): 492’618 (ermittelt auf der Webseite im Januar 2022)
  • Umsatz: 14 Mrd. Franken (100 Mrd. RMB, 2021, Schätzung)

Weitere Informationen

  • Über Shein

    Shein ist ein Online-Modehändler, der aus China per Direktversand Kund*innen weltweit mit Modeartikeln zu sehr niedrigen Preisen beliefert. In China selbst ist Shein kaum bekannt. Das Unternehmen wurde 2008 gegründet, zunächst als Onlineshop für Brautmode. In den folgenden Jahren ist Shein stark gewachsen, der Umsatz im Jahr 2021 soll Schätzungen zufolge bei rund 14 Mrd. Franken liegen.71 Mangels öffentlicher Geschäftsberichte oder anderer Informationen der Firmen lässt sich diese Schätzung nicht überprüfen. Das Unternehmen ist in hohem Masse intransparent, die Informationen zum Geschäftsmodell und zur Firmenstruktur auf der Firmenwebseite sind rudimentär, auch gegenüber der Presse gibt sich das Unternehmen schmallippig. Das internationale Handelsgeschäft wird u.a. über Gesellschaften in Hongkong, Singapur und Irland gelenkt, die Eigentümergesellschaft residiert auf dem undurchsichtigen Finanzplatz British Virgin Islands.72 Die Produktion für Shein scheint überwiegend durch ein dichtes Netz an zumeist kleinen Zulieferern im südchinesischen Guangzhou zu erfolgen, wohin Shein 2017 sein Hauptquartier verlegt hat.73

Verantwortung bei Shein?

Shein schreibt über sich: «Wir sind im ‘Gutes tun’ Geschäft – für deinen Kleiderschrank und auf der ganzen Welt. Darum wollen wir etwas an die Gesellschaft zurückgeben», Shein lege «Wert auf eine sichere, faire und glückliche Arbeitsumgebung für alle» und verwende «nachhaltige Methoden und Materialien».74

Bei Shein konnten wir nichts finden, was diese Behauptungen untermauern würde. Was hingegen durch externe Recherchen über das Geschäftsmodell und die Produktionsweise des Unternehmens bekannt geworden ist, zeichnet ein diametral entgegengesetztes Bild. 2021 identifizierten wir gemeinsam mit Recherchepartnern 17 Betriebe, die für Shein produzieren, die Ergebnisse haben wir hier veröffentlicht. Viele der informellen Werkstätten hatten keine sicheren Notausgänge, was bei einem Brand fatale Folgen hätte. Die ausnahmslos aus ärmeren Provinzen stammenden Arbeiter*innen, die während der Recherche befragt wurden, schuften gemäss ihren Aussagen täglich elf bis zwölf Stunden, bei nur einem freien Tag im Monat, also über 75 Stunden pro Woche. Wir haben bislang keine Anzeichen gefunden, dass Shein ernsthaft auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und auf existenzsichernde Löhne binnen regulärer Arbeitszeiten hinarbeitet.

Shein sollte sein Geschäftsmodell anpassen, um konsequentem Menschenrechts- und Ressourcenschutz Priorität vor Wachstum und Umsatzmaximierung zu geben. Lieferkettentransparenz und eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wären dabei wichtige Bestandteile.

Unsere Einschätzung zu Shein

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Wir konnten keine Lieferantenliste finden.
Shein führt keine Fremdmarken.  

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Weder im Verhaltenskodex noch anderswo konnten wir eine klare Verpflichtung zur Gewährleistung existenzsichernder Löhne finden, ebenso wenig einen zeitgebundenen Aktionsplan oder spezifische Informationen zu Löhnen in der Lieferkette. Shein schrieb im Mai 2021 noch auf seiner Webseite, dass «die Menschen einen existenzsichernden Lohn verdienen». Mittlerweile scheint diese Aussage wieder verschwunden zu sein.
Shein führt keine Fremdmarken.  

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Wir konnten keine aussagekräftigen Informationen zu Logistikstandorten und den dortigen Arbeitsbedingungen auf der Shein-Webseite finden. Unsere eigenen Recherchen zur Shein-Logistik zeigen prekäre Arbeitsbedingungen auf.

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

Wir konnten keine Richtlinie zum Ausschluss der Vernichtung von Retouren finden.

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

Wish

WISH, ContextLogic Inc.

  • Shop-URL für die Schweiz: wish.com
  • Gründung: 2010
  • Firmensitz: San Francisco, USA
  • Geschäftsmodell: Onlinemarktplatz
  • Sortiment: Generalist
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): Keine bekannt
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): Konnte aufgrund verschachtelter und wechselnder Darstellung auf der Webseite nicht berechnet oder geschätzt werden.
  • Umsatz: 1,91 Mrd. Franken (2,09 Mrd. USD, 2021)75

Weitere Informationen

  • Über Wish

    Wish startete 2010 als Online-Plattform, auf der Nutzer*innen Produktbilder von beliebigen Webseiten hochladen und zu einer persönlichen Wunschliste (Engl. «wish list», daher der Name) hinzufügen konnten. Durch Algorithmen schlug die Plattform dann weitere Produkte vor, die Nutzer*innen ebenfalls gefallen könnten. Wenn Produkte von vielen Nutzer*innen angeklickt wurden, versuchte Wish Händler*innen zu werben, diese oder ähnliche Produkte über die Plattform zu verkaufen. 2013 entwickelte ContextLogic, der Konzern hinter Wish, die digitale Wunschliste zu einem Marktplatz weiter, auf dem Hersteller und Händler selbst Produkte einstellen, bewerben und verkaufen können. Wish operiert ganz überwiegend im absoluten Billigsegment, das Unternehmen setzt explizit auf «preisbewusste Konsument*innen». Das Angebot ist extrem breit, Mode ist nur ein Teilsegment. Laut Geschäftsbericht verkauften Ende 2021 rund 250’000 Händler*innen auf der Plattform, aus Provisionen und Werbung nahm Wish rund 1,23 Mrd. Franken ein.76 Hinzu kamen noch knappe 680 Mio. Franken Einnahmen aus Logistik-Dienstleistungen, denn Wish betreibt zwei Logistikzentren in Europa (Niederlande) und den USA (Ohio) sowie ein Netz lokaler Abholpunkte (oft Kioske). Das soll die Lieferzeiten reduzieren, gegenüber dem ansonsten dominierenden Direktversand aus China. 1,07 Mrd. Franken, also mehr als die Hälfte des Umsatzes, investierte die Plattform 2021 in Marketing. Offenbar jedoch mit wenig Erfolg, denn Wish ist weiterhin stark defizitär (2021 betrug der Verlust 330 Mio. Franken) und im letzten Geschäftsjahr ging auch die Anzahl der aktiven Nutzer*innen sowie der Händler*innen auf der Plattform deutlich zurück. Im März 2022 kündigte Wish in Reaktion auf seinen deutlichen Umsatzeinbruch eine Restrukturierung des Unternehmens an.77

Verantwortung bei Wish?

Wish sagt: «Wir sind bestrebt, positiven Einfluss nehmen auf die Welt, in der wir leben, dies beginnt damit, E-Commerce inklusiv zu gestalten - sowohl für Nutzer*innen als auch für Händler*innen.»78 Was meint Wish damit? Gemäss der Webseite wohl vor allem, dass über die Plattform auch Menschen mit kleinem Budget Zugang zu vielen Waren haben und kleinere Händler*innen Absatzmärkte bekommen. Ob die angebotenen Waren, ihre Herstellungsprozesse oder das Geschäftsmodell der Discounter-Warenplattform einen positiven oder wohl doch eher schädlichen Einfluss auf die Menschen in den Lieferketten und die Umwelt hat, dazu schweigt sich das Unternehmen aus. Im Geschäftsbericht gibt sich Wish lediglich besorgt, dass unethische oder illegale Praktiken von Händler*innen seinen Ruf oder sein Geschäft gefährden könnten.79 Ein tieferer Blick in den Abschnitt offenbart, dass das Unternehmen auch befürchtet, durch Gesetzesverschärfungen in den USA und Europa haftbar gemacht zu werden für unsichere, nachgemachte, gefälschte oder anderweitig illegale Produkte sowie unlautere Geschäftspraktiken auf der Plattform. Ausser der Publikation einer Liste mit verbotenen Produkten und der Anweisung, dass Händler*innen selbst darauf zu achten haben, dass ihre Waren in der Herstellung und in den Absatzmärkten gesetzeskonform sind, scheint Wish praktisch keine Vorgaben zu machen, zumindest keine mit sozialem oder ökologischem Bezug.80

Wish sollte sein Geschäftsmodell zugunsten eines konsequenten Menschenrechts- und Ressourcenschutzes anpassen, seine Verantwortung als Gatekeeper aktiv wahrnehmen und für die über seine Plattform gehandelten Waren und deren Herstellungsprozesse ambitionierte soziale und ökologische Standards definieren und durchsetzen. Lieferkettentransparenz und eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wären dabei wichtige Bestandteile.

Unsere Einschätzung zu Wish

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Wish verkauft keine Eigenmarken.
Wir haben keine Lieferkettentransparenz-Anforderung für Fremdmarken gefunden.

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Wir konnten bei Wish weder eine Verpflichtung noch eine Strategie zur Sicherung existenzsichernder Löhne finden, und auch keine Informationen zu Löhnen in den Lieferketten. Auch Vorgaben zur Gewährleistung existenzsichernder Löhne oder zur Veröffentlichung einer entsprechenden Roadmap für Dritthändler konnten wir keine ausmachen.

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Wish gibt die Standorte von zwei Logistikzentren in Amsterdam und Ohio an,81 aber wir konnten keine weiteren Details finden, auch nicht darüber, ob es sich um eigene oder ausgelagerte Betriebe handelt. Auch einige Adressen von Lagerhäusern und Versanddienstleistern in China werden auf einer Website für Wish-Händler*innen kommuniziert.
Wir konnten keine Informationen zu Arbeitsbedingungen in der Logistik finden.

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

Wir konnten keine Richtlinie zum Ausschluss der Vernichtung von Retouren finden. Im Gegenteil, Wish bietet Händler*innen sogar den Service an, in Warenhäusern gelagerte Produkte zu entsorgen.82

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

Zalando

ZALANDO SE

  • Shop-URL für die Schweiz: zalando.ch
  • Gründung: 2008
  • Firmensitz: Berlin, Deutschland
  • Geschäftsmodell: Verkauf von Eigen- und Fremdmarken sowie Online-Marktplatz
  • Sortiment: Bekleidung, Schuhe, Accessoires, Kosmetik
  • Eigenmarken (Bekleidung und Schuhe): Anna Field, Even&Odd, Friboo, Pier One, Yourturn, Zign
  • Anzahl angebotener Artikel (Bekleidung und Schuhe): 356’422 (ermittelt auf der Webseite im Januar 2022)
  • Umsatz: 11,19 Mrd. Franken (10,35 Mrd. Euro (2021)83

Weitere Informationen

  • Über Zalando

    Zalando ist der grösste europäische Online-Modehändler, der Umsatz lag 2021 bei 11,19 Milliarden Franken.84 Gegründet wurde Zalando 2008 in Berlin, zunächst als Online-Schuhhandel. In den folgenden Jahren erweiterte Zalando das Angebot durch Bekleidung, einschliesslich eigener Modemarken, und expandierte in andere europäische Länder. Seit 2011 verkauft Zalando in die Schweiz, wo der Konzern mit geschätzt mehr als 1 Mrd. Franken Umsatz Marktführer im Modehandel ist.85 Im Verhältnis zur Grösse des Marktes dürfte Zalando in der Schweiz bereits die 10% Marktanteil erreicht haben, die der Konzern für 2025 europaweit anstrebt. Die Vergrösserung des Kund*innenstamms hatte lange absolute Priorität, das Unternehmen investierte massiv in Werbung («Schrei vor Glück») und nahm dafür in den ersten sechs Geschäftsjahren Verluste in Kauf. Um das Umsatzwachstum weiter zu forcieren, passte das Unternehmen 2019 seine Strategie an: Die Entwicklung von und der Handel mit Eigenmarken wurden de-priorisiert,86 im Gegenzug gewann das Plattform-Geschäft an Bedeutung, Zalando öffnete seine Onlineshops und seine Logistik für Dritthändler. Dieses Segment wächst rasant: 2021 wurden bereits 30% der Verkäufe im Plattformgeschäft getätigt, bis 2025 sollen es nach den Vorstellungen von Zalando 50% werden.87

Verantwortung bei Zalando?

Zalando schreibt: «Unsere Vision ist es, Mode zum Wohle aller neu zu definieren. Entsprechend muss Nachhaltigkeit zentraler Bestandteil unseres Handelns sein.»88 Das aktuelle Geschäftsmodell ist von dieser Vision allerdings noch weit entfernt. Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, dass Wachstum (mehr Konsument*innen und höherer Umsatz) aktuell die wichtigste strategische Leitlinie darstellt. Eine Erhöhung der Nachhaltigkeit ist hingegen als Nebenziel dargestellt. Immerhin scheint Zalando umweltbezogene und soziale Risiken in seinem Geschäftsmodell stärker wahrzunehmen - gegenüber dem Vorjahr werden sie höher gewichtet und als «signifikant» eingestuft.89 Als Nachhaltigkeitsziele hebt Zalando die Reduktion von Emissionen und Verpackungsmaterial, die Erhöhung des Anteils «nachhaltigerer» Produkte, die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten, höhere «ethische Standards» in der Lieferkette und Qualifizierungsmöglichkeiten für Beschäftigte hervor.

Zwischen Anspruch und Realität klaffen jedoch deutliche Lücken, etwa in Bezug auf Löhne: Auch der 2021 überarbeitete Verhaltenskodex von Zalando verlangt keine existenzsichernden Löhne, sondern lediglich die Einhaltung der viel zu niedrigen Mindestlöhne. Zentrale strategische Voraussetzungen für bessere Arbeitsbedingungen wie etwa faire Einkaufspreise werden ebenfalls nicht durch konkrete Anforderungen und Massnahmen angegangen. Als grösste Online-Modeplattform nimmt Zalando seine strategische Gatekeeper-Rolle bislang nicht wahr, um wirklich «Mode zum Wohle aller neu zu definieren».  

Zalando sollte sein Geschäftsmodell zugunsten eines konsequenten Menschenrechts- und Ressourcenschutzes anpassen und für die über seine Plattform gehandelten Waren und deren Herstellungsprozesse ambitionierte soziale und ökologische Mindeststandards definieren und durchsetzen. Eine zeitgebundene Strategie zur Sicherstellung existenzsichernder Löhne wäre dabei ein wichtiger Bestandteil.

Unsere Einschätzung zu Zalando

Lieferkette: Geheimniskrämerei oder Transparenz?

Für seine Eigenmarken veröffentlicht Zalando eine vollständige Lieferantenliste der direkten sowie einiger indirekter Zulieferbetreibe.90 Als zusätzliche Information enthält die Liste Daten zur Geschlechterzusammensetzung der Belegschaft.
Eine spezifische Transparenzvorgabe für Fremdmarken konnten wir jedoch nicht feststellen. Zalando möchte, dass Fremdmarken Lieferketteninformationen mit dem externen Tool «Higg BRM» sammeln und sagt, dass es diese Informationen mit seinen Kund*innen teilen möchte, aber wann und wie genau, wird nicht klar.

Firmencheck Lieferkette: Resultate aller Firmen


Löhne in der Produktion: existenzsichernd oder ausbeuterisch?

Weder in Zalandos Verhaltenkodex für Lieferanten noch in einem anderen Dokument auf der Website konnten wir ein klares Bekenntnis zur Sicherung existenzsichernder Löhne finden.
Zalando ist Mitglied von ACT, einer Multistakeholder-Initiative, die darauf abzielt, schrittweise höhere Löhne durch Verhandlungen zu erreichen. Wir haben allerdings keine Informationen über sein spezifisches Engagement innerhalb von ACT gefunden. Diese Initiative hat seit ihrer Gründung 2016 jedoch noch in keinem Land konkrete Lohnerhöhungen aushandeln können, als Strategie ist die Mitgliedschaft in einer Initiative ohne feststellbare Fortschritte unzureichend. Zeitgebundene Ziele für Lohnerhöhungen oder spezifische Informationen zu Löhnen in der Lieferkette konnten wir bei Zalando nicht feststellen.

Firmencheck Existenzlöhne: Resultate aller Firmen


Logistik: Prekäre Beschäftigung oder sichere Arbeit?

Zalando veröffentlicht Informationen über seine Logistikzentren91 und begrenzte Informationen über Paketunternehmen, mit denen es zusammenarbeitet. Informationen darüber, welche Logistikzentren in Eigenregie geführt werden oder ausgegliedert sind, sind nur schwer zu finden (zum Beispiel wird das Fulfillment-Center in Głuchów in Polen als Zalando-Lagerhaus präsentiert, aber es wird von DHL Supply Chain betrieben). Darüber hinaus konnten wir keine Informationen über die von Subunternehmern betriebenen Retourenzentren in der Schweiz finden, so dass die öffentlichen Informationen zur Logistik unvollständig sind.

Wir konnten keine detaillierten Informationen über die Arbeitsbedingungen in der Zalando-Logistik finden, auch keine Hinweise auf Kollektivverträge (GAVs). Stattdessen stiessen wir auf Beschwerden von Gewerkschaften bezüglich des Widerstands von Zalando gegen den Beitritt zu und die Bezahlung gemäss einem Tarifvertrag in Deutschland, sowie auf Kritik am Einsatz von Tracking-Software.92

Firmencheck Logistik: Resultate aller Firmen


Retouren: Vernichtung oder Weiterverwendung?

Wir konnten keine explizite Richtlinie, jedoch klare Informationen zum Umgang mit Rücksendungen auf der Website finden, einschliesslich Beispiele, wo Retouren verbleiben, und konkrete Angaben zum Anteil zerstörter Waren (0.05%).93 Positiv ist, dass hierbei laut Zalando auch Produkte von Drittanbietern umfasst sind. Die Informationen sind jedoch nicht detailliert, und es fehlen Zahlen zu den Mengen sowie Informationen zu den Bezugszeiträumen. 

Firmencheck Retouren: Resultate aller Firmen

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  3. Verantwortung und Transparenz Firmencheck Online-Modehändler
  4. Was sich ändern muss Bern muss liefern
  5. Über Zalando, Shein & Co. Firmenportraits
  6. Untersuchungsfragen und -methoden Methodik & Impressum
  7. Der Report als PDF PDF Download

  1. Mittelwert des prognostizierten Jahresergebnis. About You Holding SE (2022): About You mit starkem vorläufigen Q4 und Jahresergebnis 2021/2022. Pressemitteilung, 29.03.2022.
  2. About You (o.J.): About us. Europas persönlichster Fashion Online Shop.
  3. About You (2021); Company Presentation, November 2021, S.49.
  4. About You (2021): Company Presentation, November 2021, S.52.
  5. About You (2021): Resposibility Report, S.7.
  6. About You hat eine Emissions-Baseline für 2019 erstellt und möchte bis 2025die direkten Emissionen aus den eigenen Büros um 80% und die mengenmässig relevanteren indirekten Emissionen aus der Geschäftstätigkeit um 35% reduzieren, proportional zum Warenwert. Siehe hierzu About You (2021): Responsibility Report, S. 8-16.
  7. About You (2021): Responsibility Report, S.7.
  8. Openapparel.org: Direktlink zu den Daten von About You.
  9. About You (2021): About You Business Code of Conduct.
  10. Alibaba Group Holding Limited (2021): Fiscal Year 2021 Annual Report, S. 97.
  11. 2019 und 2020 führte Hurun Global Jack Ma als reichsten Mann Chinas, danach verlor er diesen Rang wieder.
  12. Reuters (2021): Jack Ma loses title as China's richest man after coming under Beijing's scrutiny, Yang, Y. & Goh, B., 02.03.2021.
  13. Carpathia AG (2021): Digital Commerce Schweiz 2021.
  14. Alibaba Group (2018): ESG Report 2018. Foundations for Sustainable Growth, S. 5. Ende 2021 veröffentlichte das Unternehmen noch einen Bericht, der sich ausschliesslich der Klimaneutralität widmet. Alibaba Group (2021): Alibaba Group Carbon Neutrality Action Report, December 2021.
  15. Alibaba Group (2018): ESG Report 2018. Foundations for Sustainable Growth, S. 5.
  16. 8119 Mrd. RMB, davon 7494 Mrd. RMB über die chinesischen Marktplätze. Zu beachten ist hier, dass auf den Plattformen auch Vorprodukte gehandelt werden; diese Summen entsprechen daher nicht der Wertschöpfung der Waren und Dienstleistungen. Alibaba Group Holding Limited (2021): Fiscal Year 2021 Annual Report, S. 10. 
  17. Alibaba.com (2021): Terms of Use, Part A: New version - effective as of April 30, 2021, Art. 5.13 (a). 
  18. Amazon (2022): Annual Report 2021 (Form 10-K), S. 23.
  19. 469,8 Mrd. US-Dollar. Amazon (2022): Annual Report 2021 (Form 10-K), S. 23.
  20. Eigene Berechnungen nach Angaben im Geschäftsbericht 2021. Amazon (2022): Annual Report 2021 (Form 10-K), S. 65.
  21. Sourcing Journal (2021): Amazon Is Crushing Walmart When it Comes to Apparel and Footwear, Jessica Binns, 18.03.2021.
  22. Carpathia AG (2021): Digital Commerce Schweiz 2021.
  23. Bezos, J. (2021): Letter to Shareholders. In Amazon (2021): Annual Report 2020.
  24. wikipedia.org: Criticism of Amazon. Letzter Aufruf 14.03.2022.
  25. Amazon (o.J.): Our Supply Chain. Letzter Aufruf 15.03.2022.
  26. Siehe z.B. für die Deutschen Logistikzentren: Dayone (2022): Fakten über die Amazon Logistikzentren, Blogbeitrag, Amazon Logistik-Team, 01.01.2022.
  27. Verdi (2021): Aufstand bei Amazon. Amazon's schöner Schein trügt. Von P. Welzel, 08.02.2021.
  28. Dayone (2021): Zurück in den Kreislauf: Wir klären auf, was mit Retouren passiert. Blogbeitrag, 15.04.2021.
  29. Amazon (2021): Versand durch Amazon. Gebühren für Europa, Gültig ab 20. November 2021, S. 4.
  30. Asos (2021): Annual Report and Accounts 2021, S. 6.
  31. Asos (2021): Annual Report and Accounts 2021, S. 6.
  32. Asos (2022): Major shareholders. Stand 04.03.2022. Letzter Abruf 15.03.2022.
  33. Asos (2021): Fashion with Integrity, S. 2.
  34. Asos (2021): ASOS calls for implementation of mandatory human rights due diligence legislation, Medienmitteilung, 28.04.2021.
  35. Asos erklärt, dass in der aktuellen Liste (Februar 2022) auch die Produktionsstätten jener Marken veröffentlicht werden, die Anfang 2021 vom ehemaligen Arcadia-Konzern wurden. Asos (2022): Factory List. Stand 22.02.2022.
  36. Asos (2021): Fashion with Integrity, S. 10.
  37. Asos (2021): Asos Code of Conduct, V1 May 2021, S. 3.
  38. Asos (2021): Fashion with Integrity, S. 11.
  39. Asos (o.J.): Our footprint. Letzter Abruf 15.03.2022.
  40. Asos (2021): What happens to my asos return. 06.03.2021.
  41. Bonprix (2021): Anhaltendes Wachstum: bonprix steigert Umsatz im Geschäftsjahr 2020/21 auf 1,76 Milliarden Euro. Pressemitteilung, 20.04.2021.
  42. Bonprix (2021): Anhaltendes Wachstum: bonprix steigert Umsatz im Geschäftsjahr 2020/21 auf 1,76 Milliarden Euro. Pressemitteilung, 20.04.2021.
  43. Bonprix (o.J.): Strategie & Governance. Letzter Abruf 15.03.2022.
  44. Bonprix (o.J.): Positive partners. Letzter Abruf 07.03.2022.
  45. Bonprix (o.J.): Strategie & Governance. Letzter Abruf 15.03.2022.
  46. Bonprix (2021): Lieferantenliste. Letzter Abruf 15.03.2022.
  47. Bonprix (o.J.): Strategie & Governance. Letzter Abruf 15.03.2022.
  48. Bonprix (o.J.): Klimaschutz. Letzter Abruf 15.03.2022.
  49. Hermes (o.J.): Willkommen in der Welt von Hermes Fulfilment. Letzter Abruf 15.03.2022.
  50. Otto (2019): Bei uns wird praktisch nichts weggeworfen! F. Surholt, 01.10.2019.
  51. Digitec Galaxus (2022): Digitec Galaxus überspringt zweite Umsatzmilliarde. T. Billeter, 13.01.2022.
  52. Digitec Galaxus (2022): Digitec Galaxus überspringt zweite Umsatzmilliarde. T. Billeter, 13.01.2022.
  53. Digitec Galaxus (o.J.): Nachhaltigkeit. Letzter Abruf 15.03.2022.
  54. Eine Besonderheit von Galaxus ist ein eigenes Redaktionsteam, welches mit Magazinbeiträgen Produkte bewertet, aber auch eine Vielzahl anderer Themen aus der Gesellschaft oder dem eigenen Unternehmen kommentiert. An dieser Stelle einen schönen Gruss an die Redaktion. Wir sind gespannt, ob wir bald mehr darüber lesen können, wie Digitec Galaxus seiner Gatekeeper-Verantwortung nachkommt – oder nicht.
  55. Digitec Galaxus (o.J.): Nachhaltigkeit. Letzter Abruf 15.03.2022.
  56. Digitec Galaxus (2019): Allgemeine Kaufbedingungen, Version vom Dezember 2019, S. 2. Digitec Galaxus behält sich darin ferner das Recht vor, Sozial- und Umweltaudits in der Lieferkette durchzuführen. Ob, wie häufig und mit welchen Konsequenzen dies passiert, bleibt bislang unklar.
  57. Migros (2021):  M20 – Migros Geschäftsbericht 2020, S. 76.
  58. Migros (2021):  M20 – Migros Geschäftsbericht 2020, S. 79.
  59. Digitec Galaxus (2019): Allgemeine Kaufbedingungen, Version Dezember 2019.
  60. Siehe für eine Übersicht Suchergebnisse für «Logistik» im Magazin von Digitec Galaxus, Letzter Abruf 15.03.2022.
  61. WOZ (2021): «Seit Corona gehts nur noch um Zahlen». Von Landolt, N., Ausgabe 10/2021 vom 11.03.2021.
  62. Digitec Galaxus (2021): «Inside Digitec Galaxus» Reportage: unterwegs im After Sales. Video. 28.04.2021.
  63. «Defekte Produkte mit einem Einkaufspreis unter der im Configuration Agreement definierten Low Cost Preisschwelle werden nach einer Sichtkontrolle durch die Digitec Galaxus AG entsorgt.» Digitec Galaxus (2020): Wie bearbeite ich Garantiefälle? Version 29.09.2020. Letzter Abruf 15.03.2022.
  64. La Redoute (o.J.): Faits et chiffres. 180 ans d’histoire à la française. Letzter Abruf 16.03.2022.
  65. La Redoute (o.J.): Faits et chiffres. 180 ans d’histoire à la française. Letzter Abruf 16.03.2022.
  66. La Redoute (o.J.): Identity – DNA & Culture. We paint our future with the colors of our culture. Letzter Abruf 07.03.2022.
  67. La Redoute (2021): Communication on Progress 2020.
  68. «Un produit est dit Go for Good dès lors qu’il répond à l’un des 38 critères du cahier des charges public établi par les Galeries Lafayette, qui vont du choix des matières premières jusqu’aux questions sociales et environnementales.» La Redoute (o.J.): Nos engagements RSE. Letzter Abruf 16.03.2022.
  69. La Redoute (o.J.): Une logistique high-tech. Letzter Abruf 16.03.2022.
  70. «Unverkaufte Kleidungsstücke in unseren Warenlagern in Frankreich werden auf keinen Fall vernichtet. Der französische Verein SolidarCité verteilt sie in Frankreich oder verwendet sie für Hilfsprojekte zur beruflichen Eingliederung. In der Schweiz übergeben wir unverkaufte Artikel, beispielsweise aus unseren Pop-up Stores, an lokale Organisationen.» La Redoute (o.J.): Unser Streben nach ständiger Verbesserung. Letzter Abruf 16.03.2022.
  71. Reuters (2022): Chinese fashion retailer SHEIN revives plan for New York listing in 2022, von K. Wu, F. Potkin & S. Murdoch, 25.01.2022.
  72. Public Eye (2021): Sheins undurchsichtige Konzernstruktur.
  73. Siehe hierzu auch Kollbrunner, T. (2021): Schuften für Shein. Public Eye (Hrsg.), November 2021.
  74. Shein (2022): Gut sein sieht schön aus. Webseite. Letzter download 26.02.2022.
  75. ContextLogic (2021): Annual Report for the fiscal year ended December 31, 2021. Form 10-K. S. 68
  76. ContextLogic (2021): Annual Report for the fiscal year ended December 31, 2021. Form 10-K. S. 5 und 68.
  77. Wish (2022): Wish Reports Fourth Quarter and Fiscal Year 2021 Financial Results. Medienmitteilung 01.03.2022.
  78. Wish (o.J.): Impact. Making a positive impact on the world we live in. Letzter Download 07.03.2022.
  79. ContextLogic (2021): Annual Report for the fiscal year ended December 31, 2021. Form 10-K. S. 17-18.
  80. Wish (2022): Verbotene Produktangebote. Letzter Abruf 16.03.2022.
  81. Wish (o.J.): Fulfillment by Wish (FBW) Überblick. Letzter Download 16.03.2022.
  82. Wish (o.J.): How to remove unwanted inventory from FBW warehouses? Letzter Download 07.03.2022.
  83. Zalando SE (2022): Geschäftsbericht 2021, S. 141.
  84. Zalando SE (2022): Geschäftsbericht 2021, S. 141.
  85. Carpathia AG (2021): Digital Commerce Schweiz 2021.
  86. Zalando SE (2019: Zalando bündelt sein Eigenmarken- und Partnermarkensortiment unter einem Dach. Pressemitteilung vom 14.03.2021.
  87. Zalando SE (2022): Roadshow Presentation. March 2022, S. 17.
  88. Zalando SE (2022): Fortschrittsbericht zu Nachhaltigkeit 2021, S.7.
  89. Zalando SE (2022): Geschäftsbericht 2021, S. 124.
  90. Zalando SE (o.J.): Unsere Beschaffungspartner für Eigenmarken. Letzter Abruf 16.03.2022.
  91. Zalando SE (2022): Geschäftsbericht 2021, PDF-S. 6-7.
  92. Verdi (2019): Von Paketen, Menschen und «Mäusen». Zur Situation im E-Commerce. S. 73-74. Business Insider (2020): Inside Zalando – Überwachung oder Industriestandard? So kontrolliert der Online-Händler die Mitarbeiter in seinen Logistikzentren. P. Kaleta, 14.05.2020.
  93. Zalando SE (2020): Zalando erfüllt Obhutspflicht. Webnachricht vom 11.02.2020.

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